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Nimmt die Zerstörungswut an Wahlplakaten im Rödertal zu?

Binnen eines Tages sind allein in Arnsdorf alle Wahlplakate der CDU abgerissen worden. Auch in Radeberg und Ottendorf-Okrilla wurden Plakate beschmiert oder entfernt.

Von Siri Rokosch
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Vor der Landtagswahl am 1. September in Sachsen sind immer mehr zerstörte Wahlplakate zu sehen.
Vor der Landtagswahl am 1. September in Sachsen sind immer mehr zerstörte Wahlplakate zu sehen. © Foto: SPD Kreisverband Bautzen

Rödertal. In den Rödertaler Ortschaften und auch im Landkreis Bautzen nehmen Schmierereien und Beschädigungen von Wahlplakaten zu. Kurz vor der Landtagswahl am 1. September in Sachsen haben die Parteien überall ihre Banner und Plakate angebracht, doch viele fehlten bereits am nächsten Tag - wie in Arnsdorf.

Die CDU-Landtagskandidatin Elaine Jentsch vor einem ihrer zweisprachigen Wahlplakate. Eins davon ist beschmiert worden.
Die CDU-Landtagskandidatin Elaine Jentsch vor einem ihrer zweisprachigen Wahlplakate. Eins davon ist beschmiert worden. © Foto: CDU-Landtagskandidatin Elaine Jentsch

Dort hatte die CDU Wahlplakate und Banner vor allem entlang der Stolpener Straße angebracht. Bereits einen Tag später fehlten zehn CDU-Wahlplakate, zwei von ihnen wurden wiedergefunden. Landtagskandidatin Elaine Jentsch hat das aber auch im gesamten Wahlkreis feststellen müssen: "Ich bin entsetzt, dass die Botschaften und Inhalte nicht im Mittelpunkt der politischen Auseinandersetzung stehen. So wurden 40 meiner Plakate in drei Ortschaften entfernt. Bemerkenswert sind jedoch die vielen positiven Resonanzen auf meine Kandidatenplakate, weshalb ich die Zeit bis zum 1. September mit Elan und Zuversicht für Bürgergespräche nutzen werde."

Vandalismus überschattet Wahlkampf

Seit rund drei Wochen ist der Wahlkampf für die Wahl zum 8. Sächsischen Landtag in vollem Gange. Damit verbunden startete auch die Plakatierung, bei der die Parteien auf verschiedenste Art und Weise ihre Themen und Kandidaten vorstellen.

Was ein fairer und demokratischer Wettbewerb sein soll, wird jedoch schon nach kurzer Zeit von Vandalismus und Sachbeschädigung überschattet. So kam es auch in mehreren Gemeinden des Kamenzer Wahlkreises zum Diebstahl von Kandidatenplakaten, die von Laternen gerissen und anschließend entwendet wurden.

Auch die Polizeidirektion Görlitz bestätigt auf Anfrage von Sächsische.de, dass Anzeigen mehrerer Parteien - von CDU, SPD und FDP vorlägen. Diese drei Parteien stellten Vandalismus an ihren Wahlplakaten vor allem in Radeberg an der Stolpener Straße, der Röderstraße und der Badstraße fest, sowie in Ottendorf-Okrilla an der Radeburger - und der Radeberger Straße und in Arnsdorf an der Stolpener Straße.

32 Beschädigungen an Wahlplakaten bei der Polizei gemeldet

Die Anzeigen beziehen sich vor allem auf Diebstahl und Sachbeschädigung, sagt Polizeisprecher Kai Siebenäuger: "Im Zeitraum vom 1. Mai bis zum 5. August 2024 gab es insgesamt acht Anzeigen im Polizeirevier Kamenz, davon sieben Sachbeschädigungen und einen Diebstahl. Insgesamt wurden mindestens 32 Wahlplakate beschädigt."

Neben des Entfernens der Wahlplakate hat Landtagskandidatin Elaine Jentsch aber auch sehen müssen, dass ihr zweisprachiger Bauzaunbanner mit Nazisymbolen in Rosenthal beschmiert wurde. Der CDU-Kreisvorsitzende Udo Witschas verurteilte das scharf: "Wer eine aufgeschlossene, dem Bürger zugewandte Kandidatin derart verunglimpft, will keine inhaltliche Auseinandersetzung. Diese verbotene Handlung und der Diebstahl wurden bei der Polizei zur Anzeige gebracht und die Bevölkerung mit einem Zeugenaufruf um Mithilfe gebeten."

Ob in den letzten Monaten die Anzahl an beschädigten und entfernten Wahlplakaten im Rödertal zugenommen hat, konnte Polizeisprecher Siebenäuger noch nicht sagen. Die Auswertung der gemeldeten Fälle dauere noch an, erklärt er.