Radeberg
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Wie feiern die Bürgermeister des Rödertals Weihnachten?

Einer wird zum Weihnachtsmann, einer geht in den Zirkus und ein weiterer singt Weihnachtslieder und sagt Gedichte auf. Wie die Bürgermeister aus dem Rödertal das Fest verbringen.

Von Siri Rokosch & Verena Belzer
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Bei vielen sächsischen Familien stehen an Heiligabend Würstchen mit Kartoffelsalat auf dem Tisch. Die Bürgermeister aus dem Rödertal bilden da keine Ausnahme.
Bei vielen sächsischen Familien stehen an Heiligabend Würstchen mit Kartoffelsalat auf dem Tisch. Die Bürgermeister aus dem Rödertal bilden da keine Ausnahme. © picture alliance / Soeren Stache/dpa

Rödertal. Bei vielen Familien im Rödertal gibt es an Heiligabend Würstchen mit Kartoffelsalat. Diese Tradition wird offensichtlich auch bei den hiesigen Bürgermeistern gelebt.

Radebergs Oberbürgermeister Frank Höhme (parteilos) jedenfalls schwört auf die sächsische Spezialität. "Hausgemacht", wie er betont. "Von meiner Mutter." Aber abgesehen von dieser liebgewonnenen Tradition wird das Weihnachtsfest im Hause Höhme in diesem Jahr völlig anders ablaufen als sonst - denn der OB hat an diesem Tag zum ersten Mal seit sehr langer Zeit frei.

"Ich habe normalerweise immer vom 24. auf den 25. bei der Flughafen-Feuerwehr in Dresden gearbeitet", erklärt Höhme. "Und weil meine Frau dieses Jahr am 24. im Schichtbetrieb arbeitet, bin ich zum ersten Mal seit 20 Jahren an Weihnachten mit meinem Sohn alleine zu Hause."

Den Weihnachtsbaum indes hat er bereits vor einiger Zeit besorgt. "Wir haben immer selbst einen geschlagen, aber in diesem Jahr habe ich zusammen mit meinem Sohn einen gekauft." Geschmückt hat ihn allerdings seine Frau - dass der Weihnachtsbaum im Hause Höhme groß ausfallen muss, darüber herrscht bei den Eheleuten Einigkeit. "Er ist schon über zwei Meter groß. Wir haben ja auch eine große Stube", sagt der OB.

Der Weihnachtsbaum muss wenigstens zwei Meter groß sein, findet die Familie von Radebergs Oberbürgermeister Frank Höhme.
Der Weihnachtsbaum muss wenigstens zwei Meter groß sein, findet die Familie von Radebergs Oberbürgermeister Frank Höhme. © Marion Doering

Weniger Einigkeit herrscht beim Thema Geschenke einpacken. "Da bin ich nicht willkommen", sagt Frank Höhme schmunzelnd. "Das mache ich wohl nicht richtig. Und meine Frau nimmt sich dafür sehr, sehr viel Zeit."

"Die Arbeitsbelastung seit der Wahl war sehr hoch"

Den 24. Dezember wird er nun tagsüber mit seinem jüngsten Sohn verbringen und alles vorbereiten, bis seine Frau dann nach Hause kommt. Einen Gottesdienst besucht Familie Höhme an diesem Tag nicht - und nach dem Essen ist dann Bescherung angesagt.

Radebergs Oberbürgermeister freut sich "riesig" auf die kommenden Weihnachtsfeiertage. "Ich merke auch, dass ich das jetzt mal brauche", sagt er. "Die Arbeitsbelastung in den vergangenen Monaten seit der Wahl war schon sehr hoch." Es habe wenige Abende gegeben, an denen er vor 22 Uhr daheim gewesen sei.

Am Tag nach Heiligabend bricht die Familie dann in den Urlaub an die Ostsee auf, wo sie auch Silvester feiert. "Wir fahren traditionell immer an die Ostsee. Da will ich runterkommen, mit dem Hund spazieren gehen." Nur am 31. Dezember, da muss es nicht ganz so ruhig zugehen. "Mit meinem Sohn werde ich schon ein bisschen böllern."

Ein Bürgermeister als Weihnachtsmann - das gibt's nur in Ottendorf

Beim Bürgermeister der Gemeinde Ottendorf-Okrilla, Rico Pfeiffer (parteilos), trifft sich alljährlich die ganze Familie bei ihm zu Hause. "Und dann gibt es ein gemeinsames Kaffeetrinken, die Bescherung für die Kinder und dann zum Abendbrot immer Kartoffelsalat und Wiener Würstchen."

Ottendorfs Bürgermeister Rico Pfeiffer wird nach der Bescherung der eigenen Kinder zum Weihnachtsmann für andere.
Ottendorfs Bürgermeister Rico Pfeiffer wird nach der Bescherung der eigenen Kinder zum Weihnachtsmann für andere. © Sven Ellger (Archiv)

Danach fände ein gemütliches Beisammensein statt, mit einer Besonderheit, so Pfeiffer: "Nach der Bescherung von meinen Kindern gehe ich selber als Weihnachtsmann Kinderherzen glücklich machen und das nun schon seit 30 Jahren." Darauf freue er sich besonders.

Wachaus Bürgermeister Veit Künzelmann (CDU) erzählt, dass am Heiligabend seine Schwiegermutter, seine Tochter und sein Sohn sowie die drei Enkel zu ihm nach Hause kämen. "Natürlich wird uns der Weihnachtsmann besuchen, worauf sich meine Enkel am meisten freuen. Aber ein Gedicht und ein Weihnachtslied gehören da schon dazu."

Auch bei der Familie von Wachaus Bürgermeister Veit Künzelmann gibt es Würstchen mit Kartoffelsalat.
Auch bei der Familie von Wachaus Bürgermeister Veit Künzelmann gibt es Würstchen mit Kartoffelsalat. © Archivfoto: Christian Juppe

Traditionell werde es "natürlich Wiener Würstchen mit Kartoffelsalat" bei Familie Künzelmann geben.

Arnsdorfs Bürgermeister Frank Eisold besucht Heiligabend den Weihnachtszirkus in Dresden.
Arnsdorfs Bürgermeister Frank Eisold besucht Heiligabend den Weihnachtszirkus in Dresden. © Marion Doering

Arnsdorfs Bürgermeister Frank Eisold (parteilos) wird traditionell am Heiligabend zum Mittag Nudelsuppe essen, sagt er. "Zum Abendbrot stehen Würstchen mit Kartoffelsalat auf dem Festtisch." In diesem Jahr werde die Familie am Nachmittag des Heiligabends den Weihnachtzirkus in Dresden besuchen und anschließend mit dem Zug nach Hause fahren. Am Abend finde dann die Bescherung im Kreise der Familie statt.