Radeberg
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Radeberg startet in die Leifahrrad-Saison

Sie sind wieder da: In Radeberg kann man mit orangefarbenen Leihfahrrädern die Stadt erkunden oder zum Einkaufen radeln - und das sogar kostenlos.

Von Rainer Könen
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Seit Donnerstag, 13. April, stehen an den Haltepunkten der Stadt Radeberg wieder Leihfahrräder. Fahrrad-Mechaniker Hans Krauß und Leihfahrrad-Initiator Gert Loose kontrollieren die orangen Räder am Bahnhof Radeberg.
Seit Donnerstag, 13. April, stehen an den Haltepunkten der Stadt Radeberg wieder Leihfahrräder. Fahrrad-Mechaniker Hans Krauß und Leihfahrrad-Initiator Gert Loose kontrollieren die orangen Räder am Bahnhof Radeberg. © Christian Juppe

Radeberg. Sie sind wartungsarm, funktionstüchtig und verfügen über eine ordentliche Drei-Gang-Nabenschaltung. Damit kann man auch die zum Teil recht hügligen Straßenpassagen von Radeberg bewältigen. Die Rede ist von den orangefarbenen Leihfahrrädern, die seit dieser Woche wieder an den gewohnten Haltepunkten im abgestellt sind und somit auch ein wenig mehr Farbe ins Stadtbild bringen. Die wichtigsten Fragen und Antworten im Überblick.

Wo stehen die Leihfahrräder?

Insgesamt sind es 20 Leihfahrräder, mit denen man in den kommenden Monaten die Stadt erkunden oder kleinere Wege erledigen kann. Einige Mitglieder des Leihradprojektes "FahrRadeberg" hatten die Bikes im Winter in der Werkstatt durchgecheckt, repariert und für die von April bis November gehende Leihradsaison fit gemacht.

Ein Großteil der Räder steht am Bahnhof, dort sei ja der Bedarf immer recht hoch, beschreibt es der 70-jährige Gert Loose, einer der Mitbegründer des Leihradprojektes "FahrRadeberg". Man habe nun auch einen weiteren Partner gefunden, bei dem Räder geparkt werden.

Bisher waren das die Pizzeria "Freddy Fresh" am Bahnhof, Lotto-Richter in der Oberstraße, die Apotheke in der Schillerstraße und das Stadtbad-Team. Neu hinzu gekommen ist jetzt die Ausleihstation am Café "Flair" an der Pulsnitzer Straße. Loose und die übrigen Mitglieder gehen davon aus, dass die Zahl der Ausleihen in diesem Jahr erneut zunehmen wird.

Wie oft werden die Fahrräder ausgeliehen?

2019 waren es bereits rund 200 Ausleihen, in den folgenden beiden Coronajahren halbierte sich die Zahl der Nutzer jedoch. In diesem Jahr, so Loose, "hoffen wir darauf, dass mehr Radeberger vom Auto aufs Rad umsteigen werden". Gut möglich, dass mit den Leihfahrrädern in den kommenden Monaten die Zweirad-Mobilität in der Bierstadt wieder ein wenig angehoben wird.

Die wurde vor einiger Zeit vom ADFC (Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club) ermittelt und lag seinerzeit bei zwölf Prozent. Für eine Stadt wie Radeberg sicher ein zufriedenstellender Wert, der allerdings nach Auffassung vieler hiesiger Radfahrer noch ausbaufähig ist.

Seit 2015 gibt es in der Bierstadt das Leihradprojekt "FahrRadeberg", das von Beginn an von der Radeberger AWO unterstützt werde, wie Loose betont. Im Gründungsjahr gab es gleich eine Auszeichnung. Das Radeberger Projekt wurde mit dem zweiten Platz des Deutschen Fahrradpreis prämiert, auch gab es damals vom Oberbürgermeister die Ehrenurkunde.

Wie wird das Angebot der Leihräder in Radeberg angenommen?

Gert Loose freut sich darüber, dass vor allem die Touristen im Sommer auf diesen Leihfahrrad-Service zurückgreifen, um mit den orangefarbenen Drahteseln die Stadt zu erkunden. Vom Zug gleich aufs Rad, das habe sich mittlerweile bewährt, so Loose.

Die Leihfahrräder können maximal drei Tage genutzt werden, in Ausnahmefällen auch mal länger. Der 70-jährige Loose ist mit der Entwicklung der vergangenen Jahre zufrieden. "Unsere Leihräder haben sich hier etabliert, sie sind zu einem festen Bestandteil des Stadtbilds geworden", so der Rentner.

Im Übrigen, darauf weist Gert Loose hin, gehöre Radeberg zu den wenigen Städten Deutschlands, wo man für die Nutzung der Leihfahrräder nichts bezahlen brauche. Daran sollte man gelegentlich auch mal denken, wenn man sich auf eines der orangefarbenen Bikes setzt, um durch die Stadt zu radeln.

Wie oft werden die Räder mutwillig beschädigt?

Wurden in den vergangenen Jahren einige der sofort ins Auge fallenden Räder mutwillig beschädigt oder nicht an den Ausleihstationen abgegeben, so verzeichneten die Macher des Projektes in den beiden zurückliegenden Jahren kaum noch Fälle von Vandalismus. Einer der Gründe: Die Personalien der Nutzer werden in den Ausgabestellen aufgenommen, auch muss man sich dort ausweisen. Dennoch gebe es immer noch Nutzer, die sich nicht an die Verleihregeln hielten, so Loose. Die kommen auf eine Liste, erhalten kein Velo mehr.