Radeberg
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Wie viele Einwohner hat das Rödertal genau?

Diese Zahl und etliche weitere Angaben sollen beim Zensus 2022 erfasst werden. Für die Erhebung werden noch mehrere Interviewer gesucht.

Von Thomas Drendel
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Mehr Wohnungen, mehr Eigenheime: Zahlreiche neue Bewohner sind in den vergangenen Jahren nach Radeberg gezogen. Der Zensus 2022 soll jetzt genaue Daten liefern.
Mehr Wohnungen, mehr Eigenheime: Zahlreiche neue Bewohner sind in den vergangenen Jahren nach Radeberg gezogen. Der Zensus 2022 soll jetzt genaue Daten liefern. © Archiv: Thorsten Eckert

Radeberg. Wie viele Einwohner hat Radeberg genau? Wie viele Kinder sind im Krippen-, im Kindergarten und im Schulalter? Fehlen eher kleine Wohnungen oder große Drei- und Vierraumwohnungen? Reichen die Plätze in den Alten- und Pflegeheimen? Auf diese und zahlreiche weitere Fragen wollen Statistiker eine Antwort haben. Möglichst genaue Daten soll jetzt die neue Bevölkerungszählung, der Zensus 2022, geben. Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren. Stichtag ist der 15. Mai dieses Jahres.

Eine der Erhebungsstellen hat seinen Sitz in Radeberg. "Von hier aus werden die Daten aus Radeberg, Arnsdorf, Großröhrsdorf, Pulsnitz, Ohorn, Lichtenberg, Großnaundorf sowie Steina und Wachau erhoben", sagt Philipp Falland, Leiter der Erhebungsstelle. Im Landkreis Bautzen befinden sich weitere Stellen unter anderem in Ottendorf-Okrilla, Kamenz, Bautzen und Bischofswerda. Im Freistaat Sachsen werden insgesamt 48 örtliche Erhebungsstellen eingerichtet.

Im Gegensatz zum vergangenen Zensus 2011 werden diesmal auch Kommunen mit weniger als 10.000 Einwohner unter die Lupe genommen. Wie vor elf Jahren beruht die Erhebung zunächst auf vorhandenen Verwaltungsdaten, wie zum Beispiel den Einwohnermelderegistern.

100 Interviewer mit Fragebögen unterwegs

Um abzugleichen, wie aktuell Geburten- und Sterbemeldungen sowie Zu- und Wegzüge in Rathäusern sind, werden diese einer Art Inventur unterzogen. Am Stichtag Mitte Mai müssen alle Kommunen ihre Melderegister ans Statistikamt übermitteln. Damit wollen die Statistiker sicherstellen, dass jede Person nur ein einziges Mal mit einer einzelnen Wohnung oder einer Hauptwohnung im bundesweiten Personenbestand existiert.

Ein zweites Instrument sind Haushaltsbefragungen. Hierfür ziehen im Raum Radeberg rund 100 Interviewer mit Fragebögen los. Sie besuchen Haushalte, die stichprobenartig ausgewählt wurden. Ein Fokus liegt bei der diesjährigen Zählung auf Menschen, die in Wohnheimen oder Gemeinschaftsunterkünften wohnen, da sie über die Melderegister nicht vollständig erfasst sind.

"Sorge, dass ein Interviewer unangekündigt mit dem Fragebogen vor der Tür steht, muss niemand haben. Sie übergeben zunächst ein Schreiben mit dem Interviewtermin. Im Schnitt werden etwa zehn Prozent der Haushalte tatsächlich befragt. Wer allerdings für den Zensus ausgewählt wurde, ist zur Teilnahme verpflichtet", sagt Philipp Falland.

Gefragt werden Einwohner zunächst nach Vorname, Nachname, Geburtsdatum, Geschlecht, Staatsangehörigkeit, Familienstand und Wohnsituation. Aber auch Bildung und Ausbildung, Berufstätigkeit, Nebenjobs, Arbeitssuche, derzeitige Haupttätigkeit, Arbeitsort, Branche oder Wirtschaftszweig des Betriebs und der Beruf werden erfragt. Über diese Daten bekommen Bund, Länder und Gemeinden einen Überblick, wie Menschen wohnen, arbeiten und leben. Sie bilden die Grundlage für künftige Planungen.

Um all diese Daten herauszubekommen, werden für die Erfassungsstelle Radeberg noch Interviewer gesucht. Sie nehmen zunächst an einer Schulung teil, dann bekommt jeder eine bestimmte Anzahl Fragebögen sowie Adressen zugeteilt. Für die Arbeit wird eine Aufwandsentschädigung in Höhe von durchschnittlich 450 Euro plus Fahrtkosten gezahlt. Voraussetzungen für eine Bewerbung sind Zuverlässigkeit, freundliches Auftreten und gute Deutschkenntnisse. Bewerber müssen volljährig sein. Interessenten können sich unter 03528 4877849 melden.