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Radebeul verpachtet gekaufte Fläche wieder

Das Areal soll landwirtschaftlich genutzt werden. Sie SPD fordert, dass die Stadt darauf den Einsatz von Glyphosat verbieten soll.

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Von Peter Redlich

Radebeul. Das für einen dritten Sportplatz in der Stadt gekaufte Land im Westen Radebeuls soll wieder verpachtet werden. Im aktuellen Amtsblatt sind die insgesamt 5,3 Hektar zwischen dem Areal der Gärtnerei Dombrowe, dem Lößnitzbad und dem Vierruthenweg für landwirtschaftliche Nutzung ausgeschrieben.

Wer das Land nutzen möchte, soll bis zum 15. Dezember ein Angebot an die Stadt abgeben. Wann und zu welchen Konditionen verpachtet wird, will die Stadt danach entscheiden.

Gekauft wurde die Fläche im vorigen Jahr mit dem Ziel, das Gelände mit dem Lößnitzbad-Areal zu verbinden und dort einen dritten Sportplatz einzurichten. Radebeuls 2. Bürgermeister Winfried Lehmann (CDU), der auch für die Sportstätten zuständig ist, will für das Gelände gemeinsam mit möglichen Nutzern einen sogenannten Masterplan erstellen. Erste Gedanken, dass neben der sportlichen Nutzung des Platzes auch Stellflächen für Caravans und Camping eingerichtet werden könnten, gibt es bereits.

Da allerdings die Planung und Bauvorbereitung frühestens in drei Jahren steht, soll die Fläche nicht brach liegen, sondern drei Jahre mit der Option auf Verlängerung verpachtet werden.

Am Freitag gab SPD-Fraktionsvorsitzender Thomas Gey bekannt, dass er einen Antrag in den Stadtrat einbringt, wonach er die Stadt zu Folgendem auffordert: Bei allen neu abzuschließenden oder zu verlängernden Pacht- und Überlassungsverträgen für landwirtschaftliche Flächen soll die Anwendung von Glyphosat vertraglich untersagt werden.

Auch die Stadt Radebeul soll selbst auf den Einsatz von Glyphosat verzichten. Dies gelte insbesondere für die Verwendung von Glyphosat auf Sportplätzen, vor Kitas und Schulen und im sonstigen öffentlichen Raum. Der Einsatz des Mittels gegen Unkraut wurde durch die EU um weitere fünf Jahre verlängert. Laut WHO ist dieses Phosphat mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit krebserregend, so die SPD-Fraktion in der Begründung.

Gey: „Radebeul ist ein dicht besiedeltes Gebiet. Grundstücke, insbesondere Gärten, auch Trinkwassereinzugsgebiete, befinden sich häufig in direkter Nachbarschaft zu den landwirtschaftlichen Flächen.“ Deshalb sei Glyphosat komplett zu untersagen. Winfried Lehmann sagt dazu, dass im Lößnitzstadion wie im Weinbergstadion Kunstrasen verlegt ist, wo freilich kein Glyphosat eingesetzt werden muss. Ansonsten werde freilich mit den Nutzern geredet, keine scharfe Chemie einzusetzen.