Radebeul
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Arevipharma ist strategisch wichtig

Das Unternehmen soll verkauft werden. Peter Redlich kommentiert die aktuellen Entwicklungen.

Von Peter Redlich
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© Arvid Müller

Weltweit die meisten Forschungen an neuen Arzneimitteln betreiben die USA, mit Abstand gefolgt von Deutschland. Erst dann folgen, wieder mit Abstand, China und andere Länder. In Indien und China werden zu geringsten Herstellungskosten Generika produziert - Arzneimittel, deren Patentschutz abgelaufen ist. 

Mit diesen Wirkstoffen beherrschen diese beiden asiatischen Länder schon länger den weltweiten Markt. Bis in jede deutsche Kleinstadtapotheke war und ist in den letzten Monaten zu spüren, wie abhängig wir in Europa von den wenigen Konzernen dort sind.

Diese Vormachtstellung wollen die Chinesen und Inder freilich behalten und ausbauen. Die beste Strategie aus deren Sicht: Konkurrenten und auch Teilhaber am Markt aufzukaufen. An deren Produktion dürften sie nur so lange interessiert sein, wie sich damit ähnlich gut verdienen lässt wie mit der Herstellung im eigenen Land. Was auf Dauer - allein wegen der dortigen geringen Lohnkosten - kaum machbar ist. Jeder kann sich also an fünf Fingern abzählen, was über kurz oder etwas länger in Radebeul passiert.

Gerade in Zeiten von Corona und der Rückbesinnung auf das, was wir Europäer in den eigenen Händen behalten sollten, ist der Verkauf von Arevipharma eine Chance. Allerdings nur dann, wenn das sich gerade aufwärts entwickelnde Unternehmen mit seiner motivierten Mannschaft, in deutsche und europäische Hände mit echten Investitionsabsichten gelangt.

E-Mail an Peter Redlich.