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Coswig: Podiumsdiskussion zu Lieferengpässen in der Region

Der Bundesverband mittelständische Wirtschaft diskutierte in Coswig mit Vertretern der Region. Mittelständler fordern Aufschub bürokratischer Pflichten.

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Seit Monaten rattert es in der deutschen Wirtschaft wegen der Ukraine und des russischen Angriffskriegs. Die Folge: Lieferengpässe und existenzbedrohte Unternehmen.
Seit Monaten rattert es in der deutschen Wirtschaft wegen der Ukraine und des russischen Angriffskriegs. Die Folge: Lieferengpässe und existenzbedrohte Unternehmen. © Arvid Müller (Archivfoto)

Coswig. Der Krieg in der Ukraine und die Corona-Krise belasten bestehende Lieferketten der Wirtschaft, der deutsche Mittelstand kann nicht sicher planen. Deshalb veranstaltete der Bundesverband mittelständische Wirtschaft in der vergangenen Woche eine Podiumsdiskussion in der Villa Teresa in Coswig. Das Thema lautete "Lieferengpässe – wie bekommt der Mittelstand mehr Planungssicherheit?". Die Coswiger Bürgermeisterin Friederike Trommer (CDU) begrüßte mehr als 40 Wirtschaftsvertreter aus der Region.

Joachim Ragnitz analysierte in seinem Impulsvortrag die komplexen Ursachen für die derzeit bestehenden Lieferengpässe. Der Krieg in der Ukraine und die Corona-Krise haben zu einer beträchtlichen Störung der bestehenden Logistikketten geführt, erklärte der stellvertretende Vorsitzende des Ifo-Institutes für Wirtschaftsforschung in Dresden. Dadurch seien die mittelständischen Wertschöpfungsketten negativ beeinflusst.

In der anschließenden Podiumsdiskussion sprachen Torsten Herbst, Parlamentarischer Geschäftsführer der FDP-Fraktion im Deutschen Bundestag, Thomas Horn, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Sachsen GmbH, Detlef Hamann, vormaliger Hauptgeschäftsführer der IHK Dresden, sowie Johannes Männel, Geschäftsführer der Tobias Prometall, über mögliche Wege aus der Krise.

Energiepreise: Mittelstand in der Region droht Existenzkrise

Torsten Herbst betonte, dass die Entlastungspakete der Bundesregierung wesentlich dazu beigetragen hätten, die Auswirkungen der Ukraine-Krise für die mittelständische Wirtschaft in Sachsen abzumildern. Thomas Horn wiederum lobte die mittelständische Unternehmerlandschaft in der Region, die sich als ausgesprochen robust gegenüber den vielfältigen Herausforderungen im Hinblick auf Inflation, Rohstoffverfügbarkeit und gestiegene Energiekosten erwiesen habe.

Johannes Männel beklagte die zunehmende Bürokratisierung, mit dem ihm seine unternehmerische Tätigkeit erschwert würde. Besonders das Verpackungsgesetz und das Lieferkettengesetz hätten ihn und befreundete Mittelständler vor gewaltige Herausforderungen gestellt. Er forderte ein Belastungsmoratorium für die deutsche Wirtschaft, da gerade kleinere und mittlere Unternehmen nicht mehr imstande seien, den überbordenden bürokratischen Berichtspflichten nachzukommen. Dieser Forderung schloss sich Detlef Hamann an und betonte, dass viele mittelständische Unternehmer in ihrer Existenz bedroht seien, wenn die Kosten für Energie- und Wärmeversorgung weiterhin ungebremst anstiegen. (SZ/mas)

  • Die nächste Veranstaltung wird vom Bundesverband mittelständische Wirtschaft und Hans-Jürgen Rosch (CDU) am 17. Oktober in Moritzburg zu "Fachkräftegewinnung" organisiert.