Radebeul
Merken

Ein neues Aschenbrödel auf Schloss Moritzburg

Am Sonnabend ist es so weit: Die Ausstellung zum Kultfilm „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ öffnet ihre Pforten – dabei sind auch deutsch-tschechische Püppchen.

Von Udo Lemke
 3 Min.
Teilen
Folgen
Das neue Aschenbrödel auf Schloss Moritzburg: Tamara Kretzschmer.
Das neue Aschenbrödel auf Schloss Moritzburg: Tamara Kretzschmer. © Norbert Millauer

Moritzburg. Was für ein Glück, dass nicht nur die Haselnüsse nachwachsen, sondern auch die Aschenbrödel! Ein bezauberndes neues präsentiert in diesem Jahr die traditionelle Moritzburger Winterausstellung zum tschechisch-deutschen Kult-Märchenfilm „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“. Im barocken Jagdschloss der sächsischen Kurfürsten wurde das neue Aschenbrödel am Donnerstag vorgestellt.

„Sie heißt Tamara Kretschmer, wie der sächsische Ministerpräsident.“ Aber sie ist natürlich nicht seine Tochter, sondern die Schwester von Katharina Kretschmer, die in der Kulturlandschaft Moritzburg GmbH mit dafür sorgt, dass sich die Gäste in der Gemeinde wohlfühlen. Tamara ist in Wilsdruff zu Hause, geht noch zur Schule und hatte jüngst auf dem Moritzburger Fisch- und Waldfest ihren ersten Auftritt als Aschenbrödel.

Das lachsfarbene Kleid und der Umhang, das Diadem in der aufwendigen Frisur und die weißen Handschuhe – alles überstrahlt von unglaublich blauen Augen – das neue Aschenbrödel steht der Ausstellung. Wer die Frisur gesteckt hat, lautet die Frage an Katharina Kretschmer. „Das war ich.“ Gab es dazu eine Vorlage, eine Anleitung? „Wir sind beide mit dem Film groß geworden. Tamara hat den Film geschaut, seit sie fünf war, und sie war nicht wegzubringen. Er lief non stop, auch im Hochsommer. Da weiß man dann irgendwann, wie die Frisur von Aschenbrödel aussieht.“

Kommt man ins Foyer von Schloss Moritzburg, dann empfangen einen nicht nur schneebestäubte Tannenbäume und Aschenbrödels Schimmel Nikolaus, sondern auch die prächtige Kalesche, mit der Rolf Hoppe als König und Karin Lesch als Königin kutschiert worden sind. Und ein Stockwerk höher zeigt die Ausstellung Puppen von Filmfiguren. Die Idee dazu hatten unabhängig voneinander zwei Frauen in Deutschland und Tschechien, die sich über die Fanpage zum Film kennenlernten und die Größe und Bekleidung der Figuren miteinander abstimmten. „Sie sind sich noch nicht begegnet, aber vielleicht können wir das ja einmal arrangieren“, sagt Margitta Hensel, die Kuratorin der Ausstellung.

Und was sagt das neue Aschenbrödel, das geduldig die Wünsche der Fotografen erfüllt und sich immer wieder an einem anderen Platz in Pose stellt, zu seiner Rolle? Tamara Kretschmer: „Ich habe den Film sehr geliebt, und damit, das ich nun selbst das Aschenbrödel darstellen darf, ist für mich ein Traum in Erfüllung gegangen.“

So ähnlich geht es Schlossleiterin Dr. Dominique Fliegler. Sie ist froh, dass es nach den Corona-Verboten nach drei Jahren endlich wieder eine normale Aschenbrödel-Ausstellung gibt, „Aschenbrödel ist etwas, was den Leuten zu Herzen geht, und vielleicht ist das gut so, in den Zeiten in denen wir gerade leben.“

  • Um Wartezeiten beim Ausstellungsbesuch zu vermeiden, wird der Kauf von Zeitfenstertickets unter shop.schloesserland-sachsen.de empfohlen.
  • Die Schau ist vom 19. November 2022 bis 26. Februar 2023 von Montag bis Sonntag von 10 bis 17 Uhr geöffnet, letzter Einlass 16 Uhr.