Radebeul. Neujahr und auch das beginnende Wochenende war für die Feuerwehrleute von Radebeul ziemlich ruhig. Doch kurz nach dem Mittagessen schrillte am Sonnabend der Alarmpieper. 13.39 Uhr wurden die Kameraden von Kötzschenbroda und Radebeul-Ost gerufen - zur Pferderettung.
Auf einem Pferdehof am Elberadweg war Ponyhengst Finito aus der Koppel ausgebüchst und in eine gemauerte Grube gestürzt. Zwar war die Grube mit Paletten zugedeckt, doch das Holz hatte das Gewicht des Pferdes - nach Angabe der Halterin etwa 250 Kilogramm - nicht ausgehalten. Das Tier war mit den Hinterhufen zuerst hineingefallen und dann ganz reingerutscht. Die Halterin hatte den Unfall selbst bemerkt und die Feuerwehr gerufen.
Die Kameraden aus Kötzschenbroda mit Einsatzleiter Enrico Heine waren wenige Minuten später am Unfallort. Um das Pferd befreien zu können, riefen sie die Männer aus Ost dazu, damit diese mit der Drehleiter anrückten. Feuerwehrfrau Ute Wendt sicherte den Elberadweg. Die neugierigen Spaziergänger mussten wenige Meter westwärts vom Restaurant "Dampfschiff" einen Umweg über die Elbwiesen machen.
As kompliziert erwies sich das Einschwenken der Drehleiter zwischen den kräftigen und hochgewachsenen Bäumen. Einer der Kameraden beruhigte immer wieder den aufgeregten Ponyhengst, der mit seinem Maul gerade noch so aus der Grube schauen konnte.
Mit zwei stabilen Gurten, befestigt mittels Schäkeln an der ausgefahrenen Drehleiter, hatten die Männer das Tier unter dem Bauch stabilisiert. Die Halterin sicherte den Kopf mit einer Führungsleine am Halfter. Ein erster Versuch, den Hengst aus der schmalen Grube zu ziehen, misslang allerdings. Das Tier bekam sein Hinterteil nicht heraus. Im zweiten Anlauf verteilten die Feuerwehrleute die Kräfte der Gurte so, dass sowohl vorn als auch hinten unter dem Pferdebauch angehoben werden konnte.
Ganz langsam und behutsam konnten sie so nach reichlich einer Stunde Pony Finito aus der Grube hieven und schließlich auf alle vier Hufe stellen. Tier und Halterin waren glücklich, der Hengst unverletzt. Zur Beruhigung gab es gleich eine ordentliche Portion duftendes Heu zu fressen.
Die Kameraden deckten anschließend die Grube nicht nur mit einer Holzpalette ab, sondern sicherten diese auch mit großen Steinen. Bereits im Februar 2019 war an der gleichen Stelle und von der gleichen Koppel der Schimmelhengst Pablo ausgebrochen und in die Grube gestürzt, so Stadtwehrleiter Roland Fährmann. Damals musste sogar ein Tierarzt geholt werden und dem Pferd eine Spritze zur Beruhigung geben.
Etwa gegen 15 Uhr konnte der Elberadweg wieder für Spaziergänger und Radfahrer freigegeben werden.
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