Moritzburg: Andrang bei Aschenbrödel

Von Julian Wolf
Moritzburg. Hunderte Spaziergänger zog das Schloss Moritzburg am Wochenende an. Nicht zuletzt, weil die Ausstellung „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ wieder öffnen konnte und auch um eine Sonderausstellung erweitert wurde. Nach nassem, grauen Wetter mal wieder an die frische Luft gehen zu können und Sonne zu tanken, wurde da direkt mit kulturellem Genuss verbunden.
Bereits kurz vor 13 Uhr sind nahezu alle Karten, die im Internet verkauft wurden, ausgebucht. Der Einlass wurde im Viertelstunden-Takt streng geregelt. 10 Uhr die ersten zehn Besucher, 10:15 Uhr die nächste 10er-Gruppe, bis 16 Uhr die letzten eintreffen konnten. Schon kurz nach 14 Uhr stellen die Organisatoren der Veranstaltung ein Hinweisschild auf die Terrasse des Schlosses: „Tickets heute ausverkauft“.

Das ärgert so manchen Besucher. „Wir waren sowieso in der Gemeinde spazieren und wollten uns die Ausstellung spontan mit unseren Kindern besuchen. Das hatten sie sich gerade eben gewünscht. Morgen wollen wir es erneut versuchen“, berichtet ein junges Ehepaar aus Moritzburg.
Um herauszufinden, wann der nächste Zutritt möglich ist, soll man sich zuvor online beim „Schlösserland Sachsen“ erkundigen. Immer aktualisiert stehen die Termine und Uhrzeiten auf der Website. Das Ticketkontingent auch. „Noch 1 buchbar“, „Noch 8 buchbar“ oder „Ausgebucht“.
Gerade für die Älteren sei das zu umständlich und verwirrend. „Es hat lange gedauert, bis wir das Buchungssystem verstanden haben“, heißt es von einem Ehepaar, 79 und 83 Jahre alt. „Als wir einen Schritt mit der Buchung weiter waren, hieß es plötzlich, dass keine Karten mehr zur Verfügung stehen. Da waren wohl die Jüngeren etwas schneller“, ärgern sie sich.
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Andere wollen zwar gern die Ausstellung besuchen, können aber nicht. Eine Gruppe aus Coswig zum Beispiel war bislang nur einmal geimpft worden und erbrachte einen negativen Schnelltest. Das reichte jedoch nicht aus, da die Organisatoren und Sicherheitskräfte am Einlass penibel auf die Einhaltung der aktuellen Bestimmungen achteten: 2G-Status nachweisen, Kontaktnachverfolgung oder Registrierung in der Corona-Warn-App, FFP2-Maske tragen, anderthalb Meter Abstand wahren, wenn möglich kontaktlos bezahlen. Nur Schüler und Kinder unter sechs Jahren sind von der Masken- und Testpflicht ausgenommen.
Von Düsseldorf nach Moritzburg gereist
Alle Regeln und Bestimmungen werden auch in englischer und tschechischer Sprache erklärt. Wichtig – kommen doch viele aus dem Nachbarland, um sich die Ausstellung zu betrachten.
Aus Leipzig, Berlin, Thüringen, Bayern und Nordrhein-Westfalen sind ebenfalls Besucher da. „Wir haben schon oft gehört, wie toll es hier am Schloss sein soll“, erklärt ein Ehepaar aus Düsseldorf. „Jetzt, wo in Sachsen touristische Übernachtungen und Reisen wieder erlaubt sind, wollten wir nicht nur Dresden und Meißen sehen und wagten uns auch in diese wundervolle Gemeinde“, sagen sie angenehm überrascht. Zwei Familien mieteten sich sogar in den kleinen Ferienhäusern direkt am Schloss ein.

Der Massenandrang fokussiert sich jedoch nicht nur auf die Ausstellung. Kaffee und Glühwein auf der Hauptterrasse genießen, Kutsche fahren durch die Teichlandschaft, Wanderungen zum Fasanenschlösschen sind ebenfalls sehr beliebt an diesem Wochenende.
- Alle weiteren Informationen zur Ausstellung sowie zum Ticketkauf gibt es online unter www.schloss-moritzburg.de.
- Eine Übersicht findet sich unter shop.schloesserland-sachsen.de.