Neues Freizeitgelände für Weinböhlaer Jugendliche

Von Julian Wolf
Weinböhla. Zwischen Juli und Dezember 2019 wurde die Sörnewitzer Straße in Weinböhla vollständig saniert. Die Straße samt ihrer Abwasserleitungen, Bürgersteigen, Grundstückszufahrten und Bushaltestellen ist praktisch noch wie neu. Ältere und neue Eigenheime der Weinböhlaer stehen an der baumgesäumten Straße, die an das Landschaftsschutzgebiet Nassau grenzt. Jetzt soll auf der Höhe der Hausnummern 20 und 22 eine Freizeitfläche für Jugendliche errichtet werden. Dafür wird es auch Zeit, ist beispielsweise der Jugendclub rechts vor der Tenne schon seit vielen Jahren aufgelöst.
Bürgermeister Siegfried Zenker (CDU) hat sichtlich Lust auf das Projekt und erläutert die Grundidee dahinter. Im nicht-organisierten Bereich sei in Weinböhla noch Luft nach oben in Bezug auf die Freizeitangebote für Kinder und Jugendliche. Zwar gibt es im sportlichen Bereich dank der Vereine in Weinböhla schon ein großes Angebot, doch dieses soll jetzt noch vergrößert und gestärkt werden.

Eine Skateboard-Anlage, ein Reck zum Turnen sowie eine Waldschänke - ein überdachter Sitzbereich aus Holzbänken mit einem Tisch in der Mitte - sollen auf dem ehemaligen Gelände der Deutschen Bahn AG gleich neben der Zugverkehrsstrecke Dresden Leipzig errichtet werden. Das Areal wird ebenfalls mit Beleuchtungen und Mülleimern ausgestattet. „Eine Bahn für Skater gab es bereits in Weinböhla“, so der Bürgermeister. „Diese wurde an die Gemeinde Moritzburg verschenkt. Jetzt wagen wir einen neuen Versuch.“ Für diesen neuen Versuch sind nun 1.500 Quadratmeter vorgesehen. Der Bereich für das Freizeitgelände wurde vor einigen Wochen bereits mit einem dunkelgrünen Drahtzaun eingefriedet.
Auf der Beton- und Grasfläche wächst noch Unkraut. Schon bald soll der Beton eingeebnet und feinporiger Asphalt auf der Fläche aufgetragen werden. Zwei Boni bringt das Grundstück mit sich: ein intaktes Gartenhaus sowie einen Geräteschuppen, ebenfalls in gutem Zustand. Diese sollen bestehen bleiben. Die Verwaltung hat die Anlage für Skateboardfahrer sowie den Unterstand schon bestellt, das Turner-Reck wird ein Metallbaumeister der Gemeinde konstruieren.
Finanziert wird die Anlage durch einen Teilbetrag der Zuweisungen nach dem Gesetz über die Gewährung pauschaler Zuweisungen zur Stärkung des ländlichen Raumes im Freistaat Sachsen. Rund 70.000 Euro erhält die Gemeinde Weinböhla dadurch bereits zum vierten Mal. 2021 gingen 20.000 Euro an das Elbgaubad an der Dresdner Straße, 10.000 Euro an die Vereine der Gemeinde und etwa 40.000 Euro bleiben für die Jugend- und Freizeitfläche zur Verfügung. Ganz reicht das Budget jedoch nicht für den Bau, kostet die Vorbereitung des Fundamentes knapp 17.000 Euro, die Waldschänke rund 3.000 Euro und das erweiterbare Skateboard-Gelände etwa 28.000 Euro.
Im Gespräch mit einigen Anwohnern gehen die Meinungen über das Vorhaben auseinander. Einige freuen sich sehr darüber, dass es endlich etwas nahegelegenes zum auspowern für die Kinder und Jugendlichen geben wird. „Ich finde es wirklich fabelhaft, dass etwas für die jungen Leute in Weinböhla getan wird“, sagt eine Anwohnerin. „Wir haben hier keine wirkliche Disko und keinen Jugendclub mehr und auf die Spielplätze gehen Teenager sowieso nicht.“ Andere Anwohner der Sörnewitzer Straße äußern ihre Kritik eher unterschwellig. Sie hoffen nur darauf, dass es nach der Einweihung der Anlage weiterhin so ruhig bleibt wie bisher.
Unerwünschtem Geräuschpegel begegnen
Bürgermeister Zenker: „Es handelt sich hier um einen Versuch, von dem ich sehr hoffe, dass er gelingt. Mir ist bewusst, dass es möglicherweise einen unerwünschten Geräuschpegel für die Anwohner der Sörnewitzer Straße geben kann. Dem wollen wir in jedem Falle begegnen, indem wir die Fläche für die Jugendlichen so ausgewählt haben, dass sie möglichst entfernt von der umgebenen Wohnbebauung ist.“
Geöffnet werden soll die Anlage immer erst gegen sechs Uhr morgens von den Mitarbeitern des Bauhofes Weinböhla. Einen projektbegleitenden erfahrenen Streetworker, Sozialarbeiter Marcus Boros, wird es ebenfalls geben. Dieser soll dann auch im Sinne der Anwohner dafür Sorge tragen, dass das Projekt ein Erfolg wird. Auch im Sinne der Anwohner werde sichergestellt sein, dass die Anlage spätestens 22 Uhr abgeschlossen ist.
Wann die Jugendanlage eröffnet wird, kann der Bürgermeister noch nicht sicher vorhersagen. „Sobald die Bauarbeiten abgeschlossen sind und die Skateranlage geliefert ist, wird es eine kleine Auftaktveranstaltung geben. Bis dahin werden sicher noch einige Wochen vergehen.“