Radebeul
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Kreis Meißen: Strandfeeling mitten in Friedewald

Beim Kinder- und Sommerfest wurde am Sonnabend ein Beachvolleyballplatz eingeweiht. Der Jugendclub Friedewald hofft auf mehr junge Leute.

Von Beate Erler
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Das neue Beachvolleyballfeld wurde natürlich gleich zur Eröffnung bespielt. Andere Jugendclubs aus der Umgebung, Freunde und Familie waren gekommen.
Das neue Beachvolleyballfeld wurde natürlich gleich zur Eröffnung bespielt. Andere Jugendclubs aus der Umgebung, Freunde und Familie waren gekommen. © Norbert Millauer

Moritzburg. Eigentlich müsste sich der Jugendclub Friedewald e. V. einen neuen Namen geben. Der „Club der Junggebliebenen“ zum Beispiel oder „Club der ehemaligen Jugendlichen von Friedewald“ vielleicht. Denn Jugendliche findet man hier nicht so leicht. Die meisten Mitglieder sind inzwischen Anfang oder Mitte zwanzig. Seit Sonnabend hat der nicht mehr ganz so junge „Jugendclub“ jetzt auch einen Beachvolleyballplatz und der wurde an diesem Tag zum Kinder- und Sommerfest des Vereins eröffnet.

Auch andere Jugendclubs aus der Region waren gekommen, um das erste Match auf dem neuen Feld auszutragen. So zum Beispiel der Jugendclub Lauterbach aus Ebersbach und der Jugendclub Steinbach. Der Bürgermeister von Moritzburg, Jörg Hänisch, schaute auch kurz vorbei und unterbrach dafür sogar die Geburtstagsfeier eines Enkelkindes. Symbolisch übergab er dem Verein einen Volleyball. „Das große Engagement des Vereins ist einen Applaus wert“, sagt Jörg Hänisch und wünscht allen viele gute Matches auf dem Platz.

Weite Wege zum Volleyballspiel

Vor fast zehn Jahren war das Gelände auf der Kötzschenbrodaer Straße 42 in Friedewald noch ungenutzt. Im September 2013 gründete sich der Verein, der das Gelände seitdem mit Clubhaus und Bolzplatz nutzt. Seit 2014 dabei ist der heutige Vereinschef, Phillip Richter, der damals 18 Jahre alt war. In den letzten Jahren musste der Verein immer in den Ferienpark Bad Sonnenland nach Moritzburg fahren, um Volleyball spielen zu können. Warum also nicht einfach einen Platz auf dem eigenen Clubgelände anlegen?

Viele Jugendvereine in der Region tragen Volleyballturniere aus, sagt Phillip Richter: „Und auch im Freundeskreis und unter Kollegen spielen viele nach Feierabend Volleyball“, sagt er. Da es sich um ein Gemeindegrundstück handelt, musste natürlich erst eine Baugenehmigung eingeholt werden. Als die da war, übernahm der Club und baute den Platz an drei Wochenenden gemeinsam auf. „Alle haben mitgemacht, damit wir pünktlich zum Sommerfest fertig sind“, freut sich Phillip Richter.

Alle, das sind derzeit 15 Mitglieder zwischen 17 und 26 Jahren. Regelmäßige Angebote hat der Jugendclub aber nicht. „Wir sind alle berufstätig und haben zum Teil auch schon Familie“, sagt Phillip Richter. Und eigentlich gibt es auch niemanden, der irgendwelche Angebote nutzen könnte, denn die jungen Leute kommen nicht in den Friedewalder Jugendclub. Die Lage sei unattraktiv für Jugendliche und die ziehe es heute eher in die Stadt nach Dresden, so der Vereinschef. Das ist auch der Grund, weshalb der Club heute hauptsächlich aus den-selben Leuten besteht wie zur Gründung vor zehn Jahren. "Wir hoffen, dass wir durch den Beachvolleyballplatz wieder ein paar mehr Jugendliche anlocken können, die Lust haben Vereinsmitglied zu werden."

Ein Angebot für den ganzen Ort

Doch nicht nur die können zum Beachvolleyball spielen kommen, sondern alle, die Lust haben. „Es ist ein öffentlicher Platz und wir wollen Friedewald damit auch attraktiver für junge Familien und Kinder machen“, sagt Phillip Richter. Das sieht man auch auf dem Kinder- und Sommerfest des Vereins. Dort, wo sonst auf dem Bolzplatz gekickt wird, steht ein überdachtes Partyzelt, Bänke und Stühle, ein DJ-Pult und ein Imbisswagen. Neben dem Volleyballturnier gibt es auch ein Kinderprogramm mit Kinderschminken, Ponyreiten, einer Hüpfburg und einem Kletterbaum.

Dass der Volleyballplatz in so kurzer Zeit fertiggestellt werden konnte, ist unter anderem der Radebeuler Firma Hasse Transport GmbH zu verdanken. Drei Mitglieder aus dem Jugendclub Friedewald arbeiten dort und konnten daher unkompliziert Baumaterial, Sand und einen Bagger organisieren. Die Rasenfläche musste entfernt, dann eine 180 Kubikmeter große Fläche ausgehoben und mit Sand befüllt werden. Zum Schluss wurden noch Betonfundamente für das Netz gesetzt.

Das neue Volleyballfeld ist am Sonnabend zur Eröffnung gut besetzt. Und auch ein paar Kinder und Jugendliche sind gekommen und feuern die älteren Spieler an. Vielleicht verschlägt es den ein oder anderen von ihnen in der nächsten Zeit ja doch öfter in den Jugendclub, um auch mal selbst ein paar Bälle über das Netz zu befördern.