SZ + Radebeul
Merken

Landkreis Meißen hilft Flutopfern im Westen

Notstromaggregate und Entfeuchtungsgeräte werden zur Verfügung gestellt. Vom Katastrophenschutzamt fahren Mitarbeiter im Lkw los. Das DRK stellt Notfallseelsorger.

Von Peter Redlich
 3 Min.
Teilen
Folgen
Kameraden des Arbeiter-Samariter-Bundes Riesa beladen den Hilfs-Lkw mit Entfeuchtungsgeräten und Notstromaggregaten. Am Dienstag geht die Fluthilfe Richtung Bergisch-Gladbach.
Kameraden des Arbeiter-Samariter-Bundes Riesa beladen den Hilfs-Lkw mit Entfeuchtungsgeräten und Notstromaggregaten. Am Dienstag geht die Fluthilfe Richtung Bergisch-Gladbach. © Sebastian Schultz

Meißen/Riesa. Im Zentrum für Katastrophenschutz und Notfallvorsorge des Arbeiter-Samariter-Bundes (ASB) in Wülknitz bei Riesa sind am Montagnachmittag die Kameraden beim großen Packen und Verladen. Hilfe für die Flutopfer in Nordrhein-Westfalen soll sich am Dienstagmorgen auf den Weg machen, sagt ASB-Geschäftsführer Andreas Krüger.

Die Feuerwehr aus dem Landkreis Meißen stellt dafür einen großen Lastwagen bereit. Verladen werden 50 Entfeuchtungsgeräte, fünf Notstromaggregate und fünf Profihochdruckreiniger. Andreas Krüger: "Am Mittwoch schicken wir einen weiteren Transport mit einer Netzersatzanlage von 85 Kilovoltampere in das Gebiet, um die Stromversorgung wieder herstellen zu können."

Auch sechs Notfallseelsorger des DRK aus dem Landkreis reisten am Montagnachmittag nach Rheinland-Pfalz.
Auch sechs Notfallseelsorger des DRK aus dem Landkreis reisten am Montagnachmittag nach Rheinland-Pfalz. © Roland Halkasch

Mit dem Transport sind zwei Mitarbeiter des Katastrophenschutzamtes aus dem Landratsamt betraut. Sie werden höchstwahrscheinlich am Dienstagabend in Bergisch-Gladbach ankommen.

Auch vom Deutschen Roten Kreuz aus dem Landkreis Meißen wird Hilfe für die Flutopfer geschickt. Innocent Töpper, Leiter Rotkreuz-Dienste und Pressesprecher, sagt: "Tausende stehen vor den Trümmern ihrer Existenz. Auch Tage nach dem Geschehen ist der Hilfebedarf vor Ort immens. In dieser schweren Stunde fahren am Montag sechs Einsatzkräfte der Krisenintervention & Notfallseelsorge des Landkreises Meißen, gemeinsam mit rund 50 anderen Helferinnen und Helfern aus ganz Sachsen, nach Rheinland-Pfalz."

Vor Ort sollen die Einsatzkräfte Betroffenen zur Seite stehen und die Einsatzkräfte anderer Fachbereiche psychosozial unterstützen, die sogenannte Einsatznachsorge. Die Einsatzkräfte rekrutieren sich zu gleichen Teilen aus dem Deutschen Roten Kreuz, Kreisverband Dresden-Land, sowie der Diakonie Meißen.

Töpper: "Sechs Notfallseelsorger aus dem Kreis Meißen sind unter den fast 50 aus ganz Sachsen dabei. Sie sind gut ausgebildet und arbeiten freiwillig." Am Montag, 17 Uhr, sind die fünf Fahrzeuge von Dresden, Bremer Straße, aufgebrochen. Drei weitere DRK-Fahrzeuge starten von Leipzig sowie eins von Chemnitz.

Ziel der DRK-Helfer sei der Nürburgring. Dort werden aktuell die Einsatzkräfte stationiert und von dort von der zentralen Einsatzleitung in die jeweiligen Orte geschickt.

Radebeuls Stadtwehrleiter und stellvertretender Kreisbrandmeister Roland Fährmann: "Wie wir erfahren haben, stellen die Koordinatoren in den betroffenen Gebieten Bedarfslisten zusammen. Darauf steht, was konkret wo gebraucht wird. Wir Feuerwehrleute melden, was wir an Gerät und möglichen Einsatzkräften haben."

Mit dieser Koordination solle verhindert werden, dass sich Fahrzeuge und Helfer nur gegenseitig behindern. Dies sei auch notwendig, weil in den Katastrophengebieten ja Zufahrtswege zerstört sind und von der Einsatzleitung genau geregelt werden muss, wer wo passieren kann.

Fährmann sagte außerdem, dass im Kreis Meißen etwa ein halbes Dutzend Wasserlogistikanhänger mit Hochleistungspumpen zur Verfügung stehen würden. Jede davon schafft etwa drei Kubikmeter Wasser zu pumpen in der Minute. Die Kameraden bei vielen Feuerwehren im Landkreis seien bereit - wenn notwendig - zu helfen.

Bereit stehen auch die Kameraden vom Technischen Hilfswerk, sagt Fabian Scholz von der Ortsgruppe Radebeul des THW. Wie auch deren Kameraden in Riesa haben die Radebeuler sogenannte Hannibal-Pumpen, die nach den letzten Hochwassern an der Elbe angeschafft worden sind. Diese Pumpen können in der Minute sogar 15 Kubikmeter Wasser befördern. Scholz: "Wir stehen bereit, sind aber bisher nicht angefordert worden."