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Radebeuls Bismarckturm bleibt für unbestimmte Zeit geschlossen

Ohne Aufsichtspersonen dürfen keine Besucher auf die Aussichtsplattform. Erstere lassen sich jedoch nicht finden.

Von Silvio Kuhnert
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Der Bismarckturm thront auf einem Weinberg über Radebeul.
Der Bismarckturm thront auf einem Weinberg über Radebeul. © Arvid Müller

Radebeul. Anfang September 2019 öffneten sich die Tore des Bismarckturms in Radebeul, und Besucher konnten erstmals die eingebaute Treppe hinauf zur neu geschaffenen Aussichtsplattform erklimmen und aus 18 Metern Höhe neue Blicke auf Radebeul sowie einen Rundumblick bis zum Schloss Moritzburg bestaunen. Doch nach gerade einmal zwei Besuchersaisons in der warmen Jahreszeit in den Jahren 2020 und 2021 soll nun Schluss sein?

Die Nachrichten aus dem Rathaus sind jedenfalls momentan keine guten. "Der Bismarckturm bleibt bis auf Weiteres für Besucher geschlossen", heißt es. Grund ist Personalmangel. Während der Saison von Mai bis Oktober bietet die Stadt zwei Stellen als Aufsichtspersonen auf der Basis einer geringfügigen Beschäftigung an. Die Minijobber sind zu den Öffnungszeiten am Sonnabend und Sonntag für ein paar Stunden vor Ort. Doch mehrere Ausschreibungen blieben ohne Erfolg. Es hat sich niemand im Rathaus gemeldet, der Interesse an dieser Tätigkeit hat, wie Stadtsprecherin Ute Leder berichtet. Und so lange sich keine Aufsichtspersonen finden, muss der Bismarckturm für Besucher geschlossen bleiben. Wer Interesse an dem Minijob hat, kann sich im Technischen Rathaus beim Stadtbauamt, Sachgebiet Immobilienbewirtschaftung, melden.

Der Bismarckturm in Radebeul ist einer von etwa 145 in Deutschland noch existierenden Bismarcktürmen zu Ehren des Fürsten Otto von Bismarck (1815–1898). Er wurde von Wilhelm Kreis als individueller Entwurf gestaltet, von Baumeister Alfred Große aus Kötzschenbroda erbaut und am 2. September 1907 eingeweiht. Durch Initiative des Vereins für Denkmalpflege und neues Bauen und mithilfe von rund 300.000 Euro an Spenden wurde der Bismarckturm zu einem Aussichtsturm umgebaut.

Kontakt zum Sachgebiet Immobilienbewirtschaftung unter Telefon 0351 8311-923 bzw. per E-Mail an [email protected]