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Bürgerinitiative zum Wasapark gegründet

Mehrere Anrainer des Radebeuler Bürokomplexes gehören der BI an. Sie sammeln Unterschriften für ein kleineres Wohnquartier.

Von Silvio Kuhnert
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Die Bürohochhäuser mitten in der Stadt mag in Radebeul wohl niemand. Was nach deren Abriss neu entstehen soll, ist jedoch auch umstritten.
Die Bürohochhäuser mitten in der Stadt mag in Radebeul wohl niemand. Was nach deren Abriss neu entstehen soll, ist jedoch auch umstritten. © Arvid Müller

Radebeul. Bereits 391 Unterzeichner sprechen sich mit einer Online-Petition gegen die aktuellen Pläne zum sogenannten Wasapark in Radebeul aus. 275 Unterstützer der Petition "Für eine städtebaulich passende Bebauung des 'Wasaparks' - kein zweites 'Glasinvest'-Projekt" stammen aus Radebeul. Die Unterschriftensammlung haben Nachbarn des großen Bürokomplexes des ehemaligen VEB Kraftwerksanlagenbau gestartet. Nun gründeten sie auch eine Bürgerinitiative (BI). Nach eigenen Angaben gehören der BI 25 Familien an.

Anrainer sehen die Neubaupläne für das Areal kritisch. Bis auf den blauen Riegel an der Meißner Straße sollen sämtliche Bürogebäude abgerissen werden. Die Abrisspläne finden Zuspruch bei der BI "pro-wasaPark", so ihr offizieller Name. Kritik übt sie jedoch an dem, was auf dem Grundstück neu entstehen soll. An Stelle der Bürogebäude ist ein Wohnquartier mit rund 140 Wohnungen in 13 Häusern geplant. Das wegen seiner Fassadenfarbe "Blaues Haus" bezeichnete Bürogebäude an der Meißner bleibt stehen, wird jedoch um anderthalb Stockwerke auf vier Vollgeschosse und einen zurückgesetzten und verkürzten Staffelgeschossaufbau gestutzt. Rund 44 Millionen Euro kostet der Bau des neuen Wohnviertels.

Zu wenig Grün

Anwohner kritisieren die Gebäude als zu groß. Die neuen Häuser verfügen über vier Wohnetagen. Im Umfeld dagegen dominieren Villengebäude mit zwei Vollgeschossen und einem Dach. Außerdem stünden die neuen Wohnhäuser zu dicht beieinander, zwischen ihnen gibt es zu wenig Platz für Bäume und Sträucher, bemängeln die Kritiker des Vorhabens.

Die BI schöpft Hoffnung, dass ihre Bedenken im weiteren Planungsprozess Berücksichtigung finden. Anlass sind einerseits die vom Stadtrat verabschiedeten Grundsätze zum Bauen in der Lößnitzstadt. Andererseits beschlossen die Stadträte, einen Bebauungsplan zum Schutz eines Villenquartiers im Stadtteil Oberlößnitz aufzustellen, nachdem rund 260 Anrainer Unterschriften gegen den Abriss eines Wohnhauses sowie den Neubauplänen auf dem Grundstück gesammelt hatten. Die Wasapark-BI verweist darauf, dass sie bereits mehr Unterstützer für ihre Petition gefunden hat und noch weiter Unterschriften sammelt.

www.pro-wasaPARK.de