Damit es auf Radebeuls Baustellen nicht zum Stillstand kommt

Radebeul. Es ist eine ordentliche Stange Geld, über die die Radebeuler Stadtverwaltung ohne nochmalige Rücksprache mit dem Stadtrat und seinen Gremien verfügen darf. Die Rede ist von 1,875 Millionen Euro. Für die Summe hat die Verwaltung eine sogenannte Vergabeermächtigung über die Sommerferien hinweg bekommen.
Laut Hauptsatzung darf die Stadtspitze Aufträge und Leistungen bis zu einem Betrag von 75.000 Euro eigenverantwortlich vergeben. Sobald beispielsweise Investitionen oder Reparaturen anstehen, die mehr kosten, haben die Stadträte in Ausschüssen oder in großer Runde im Stadtparlament ein Wörtchen mitzureden und letztendlich darüber zu entscheiden, welche Firma den Zuschlag für ein Baulos oder eine Dienstleistung bekommt.
Vergabeermächtigung für Stadtspitze
In der sitzungsfreien Zeit während der Sommerferien macht der Stadtrat eine Ausnahme. Dann ermächtigt er auf der letzten Sitzung vor der langen Pause regelmäßig die Verwaltung, Aufträge für Bauvorhaben sowie Liefer- und Dienstleistungen ohne Gremienbeteiligung zu vergeben. Grund: Bereits laufende Bauprojekte sollen ohne Unterbrechung fortgeführt, neue Vorhaben zeitnah im Spätsommer starten können.
Dieses Mal gilt die Vergabeermächtigung für zwei Bauvorhaben, und zwar den Apothekerpark und den Altbau des Luisenstifts. Letzterer wird seit diesem Jahr grundlegend saniert. Daher ist der größte Batzen Geld für dieses Vorhaben bestimmt, und zwar rund 1,733 Millionen Euro. Diese Mittel verteilen sich auf sechs Lose, wovon über 671.000 Euro für Rohbauarbeiten, inklusive Estrich, sowie 576.000 Euro für die Elektrik bestimmt sind. Das Erneuern von Heizung und Sanitär wird laut Kostenschätzung reichlich 271.000 Euro verschlingen. Die Verwaltung darf während der Sommerferien zudem Aufträge für die Baustelleneinrichtung, die Lüftung und einen Aufzug vergeben.
Insgesamt über 4,325 Millionen Euro soll die Sanierung des ältesten Schulhauses der Lößnitzstadt, Eröffnung Ostern 1870, kosten. Davon sind 1,597 Millionen Euro Fördermittel. Zum Halbjahr 2023 ist der Weidereinzug des Gymnasiums geplant.
Neuer Spielplatz in Radebeul-West geplant
Das zweite Vorhaben, für das die Rathausmitarbeiter Geld ausgeben dürfen, ist der Apothekerpark. Dieser soll im nördlichen Bereich zwischen Pergola und Harmoniestraße einen Spielplatz bekommen. Der Baubeginn für die Umgestaltung ist im kommenden Monat geplant, wie die Verwaltung in der jüngsten Ausgabe der Sanierungszeitung für das Fördergebiet Zentrum Radebeul-West, der Westpost, informiert. Nach Plänen des Landschaftsarchitekturbüros Knibbe aus Coswig entstehen auf der rund 950 Quadratmeter großen Fläche Spielbereiche für Kinder im Alter von sechs bis 14 Jahren. Für die jüngeren Mädchen und Jungen ist ein großer Sandkasten als Spielbereich angedacht. Für größere Kinder werden Spielgeräte zum Klettern und Balancieren gebaut. Rund 250.000 Euro kostet der Umbau des Parks insgesamt. Für das Los zur Neugestaltung des Spielplatzes sind über 141.000 Euro vorgesehen.
Das neue Spielareal ist als Ersatz für die Spielfläche an der Hermann-Ilgen-Straße gedacht. Denn dieser Spielplatz fällt mit dem Bau der neuen Oberschule Kötzschenbroda weg, und auf dem Schulareal kann keine Alternative angeboten werden.