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So laufen die Bauarbeiten auf der Meißner Straße in Radebeul

Seit einem Jahr ist die Meißner Straße im Zentrum von Radebeul-Ost eine Großbaustelle. Die Stadtverwaltung nennt einen möglichen Termin für die Freigabe. Es kündigen sich jedoch auch Bauarbeiten an anderer Stelle an.

Von Silvio Kuhnert
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Auf dem zweiten Bauabschnitt der Meißner Straße werden bereits die neuen Gleise verlegt. Max Meinhardt von der Eurovia kontrolliert die Arbeiten. Die Bauarbeiten verlaufen laut Stadt planmäßig.
Auf dem zweiten Bauabschnitt der Meißner Straße werden bereits die neuen Gleise verlegt. Max Meinhardt von der Eurovia kontrolliert die Arbeiten. Die Bauarbeiten verlaufen laut Stadt planmäßig. © René Plaul

Radebeul. Funken fliegen auf der Großbaustelle Meißner Straße. Ein Bauarbeiter setzt das Schweißgerät an die neuen Schienen an. Sein Kollege schleift danach die Schweißnaht blank. Die Arbeiten für ein neues Gleisbett der Straßenbahnen der Linie 4, für eine neue Fahrbahn sowie neuer Bürgersteige gehen sichtbar voran. Zwischen Rathenau- und Hauptstraße ist der südliche Gehweg bereits gepflastert. Die neuen Borde an der Fahrbahn sind gesetzt. „Gegenwärtig erfolgt der Gleisbau. Auf dem nördlichen Gehweg laufen die Pflasterarbeiten im Abschnitt zwischen Freiligrathstraße und Hauptstraße“, teilt die Stadtverwaltung mit.

Seit einem Jahr ist die Meißner Straße im Zentrum von Radebeul-Ost eine Großbaustelle. Am 4. September 2023 begannen die Bauarbeiten, um den bis dahin marodesten Abschnitt auf der Hauptverkehrsader zu sanieren. Zuerst konzentrierten sich die Arbeiten auf den ersten Bauabschnitt zwischen Schillerstraße und der Kreuzung am Trafohäuschen und Restaurant „Zu den Linden“. Seit Ende April dieses Jahres ist dieser Bereich für den Straßenverkehr wieder frei. Das Baufeld erstreckt sich jetzt zwischen Rathenau- und Eduard-Bilz-Straße.

Neuer Abwasserkanal bereits verlegt

Im zweiten Bauabschnitt sind bereits alle Medien verlegt und der Kanalbau abgeschlossen. Auch die neue Straßenentwässerung sei eingerichtet, teilt Stadtsprecherin Ute Leder mit. Die Bauarbeiten schreiten gut und planmäßig voran.

Der zweite Bauabschnitt weist derzeit eine Art Zweiteilung auf. Ab Höhe der Hauptstraße werden ostwärts bereits die Gleise verlegt. Westwärts fehlen die neuen Schienen noch. Aber der Untergrund ist bereits Planie gemacht. Auf den Bürgersteigen müssen Passanten noch über Schotter laufen. Aber die Masten für Straßenlampen und Fahrleitungen stehen bereits. Auch Borde wurden schon gesetzt.

Rund 785 Meter ist der Abschnitt der Meißner Straße lang, der seit nunmehr einem Jahr grundhaft ausgebaut wird. Zuvor konnten die Trams teilweise nur mit Schrittgeschwindigkeit von zehn Kilometern je Stunde dort fahren, weil die Gleise so marode waren. Es war einer der längsten Langsamfahrstellen im Netz der Dresdner Verkehrsbetriebe (DVB). Nach der Fertigstellung sind 50 Kilometer je Stunde möglich. Der stark befahrene Streckenabschnitt erhält neben neuen Gleisen, Fahrbahn und Fußwegen auch Fahrradstreifen und barrierefreie Haltestellen an der Haupt- und an der Zinzendorfstraße mit modernen Fahrgastinformationssystemen. Letztgenannter Haltepunkt ist vor dem Gasthof "Zu den Linden" bereits fertig, kann aber noch nicht von Straßenbahnfahrern genutzt werden, da noch Schienenersatzverkehr mit Bussen gilt.

Wettergott muss für Bauwetter sorgen

Rund 14 Monate Bauzeit haben sich Stadt und DVB als Bauherren für das Großprojekt vorgenommen. Im Amtsblatt steht als Termin für die Fertigstellung Anfang 2025. Doch aus dem Rathaus gibt es eine gute Nachricht. Wenn Wettergott Petrus mitspielt und nicht nur den Radebeuler Winzern einen goldenen Herbst mit viel Sonne und wenig Regen beschert, enden die Arbeiten eher. Wie Stadtsprecherin Ute Leder mitteilt, sei nach jetzigem Stand eine Verkehrsfreigabe Ende November 2024 realistisch. Voraussetzung dafür aber ist, dass sich im weiteren Bauablauf keine Verzögerungen ergeben. Man will es sicher nicht beschreien. Aber: "Es ist allerdings nicht auszuschließen, dass zum Beispiel witterungsbedingt noch unerwartete Behinderungen auftreten können", so Leder. Rund 14 Millionen Euro betragen die Baukosten.

Derweil kündigt sich eine weitere Baustelle auf der Meißner Straße an. Den sogenannten Sperrschatten haben Stadt und DVB bereits zu Instandsetzungen von Gleisen und Fahrbahn auf anderen Abschnitten auf der Meißner Straße genutzt. So gab es Ausbesserungen an Schienen und einer Weiche im vorigen Monat. Im Frühjahr wurde die oberste Asphaltschicht zwischen dem Weißen Roß und der Paradiesstraße erneuert.

Fahrbahnsanierung bis zur Schildenstraße

Anfang dieser Woche lag bei Anwohnern der Meißner Straße zwischen Eduard-Bilz-Straße und Schildenstraße ein Brief der P+S Pflaster- und Straßenbau GmbH im Briefkasten. In der Anliegerinformation wird darüber berichtet, dass in dem Abschnitt vom 16. bis 27. September dieses Jahres die oberste Asphaltschicht saniert wird. In der dritten Septemberwoche konzentrieren sich die Arbeiten auf die Fahrbahn in Richtung Dresden von der Schildenstraße bis zur Großbaustelle. Vom 23. bis 27. September ist die Fahrspur Richtung Coswig und Meißen von der Hausnummer 102 bis einschließlich der Einmündung zur Maxim-Gorki-Straße dran. Während der Bauzeit ist der jeweilige Sanierungsabschnitt für den Verkehr gesperrt.

Zum Rathaustag am Sonnabend, 7. September dieses Jahres, bietet die Stadt zwei Führungen über die Großbaustelle an. Der erste Rundgang beginnt 14 Uhr, der zweite um 16 Uhr. Treffpunkt ist jeweils am Springbrunnen auf dem Rathaus-Areal hinter der Alten Post.