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Historische Lok steht wieder unter Dampf

Das Dampfross aus dem Jahr 1929 wurde in alle Einsatzteile zerlegt und wieder aufgebaut. Mit Verspätung kam die Lok in Radebeul an.

Von Silvio Kuhnert
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Über eine Rampe rollte die Lokomotive vom Anhänger des Transporters auf die Gleise der Schmalspurbahn in Radebeul-Ost.
Über eine Rampe rollte die Lokomotive vom Anhänger des Transporters auf die Gleise der Schmalspurbahn in Radebeul-Ost. © Arvid Müller

Radebeul. Ein Stau auf der Autobahn 4 kann eine Lok des Lößnitzdackels schon einmal ausbremsen, und zwar dann, wenn sie auf einem Schwerlasttransporter von Oberwiesenthal nach Radebeul unterwegs ist. Gegen Mittag wurde am Mittwoch das 54 Tonnen schwere Dampfross mit der Nummer 99747 am Bahnhof in Ost erwartet, doch mit mehreren Stunden Verspätung kam es erst am späten Nachmittag an. Der Transport wurde durch eine Vollsperrung der A 4 zwischen Frankenberg und Hainichen aufgehalten. Dort war der Sattelauflieger eines Lkws umgestürzt.

Bis auf die Zwangspause lief bei der Reise der 1929 bei Schwarzkopff in Berlin gebauten Lokomotive alles reibungslos. In der Lokwerkstatt der Sächsischen Dampfeisenbahngesellschaft (SDG) im Erzgebirge hat sie eine Frischekur erhalten. Die Hauptuntersuchung (HU) hat rund 12.000 Arbeitsstunden in Anspruch genommen. „Die komplette Lok wurde in alle Einzelteile zerlegt“, teilt SDG-Sprecherin Kati Schmidt mit. So hat das Werkstattteam beispielsweise die Kessel und Fahrwerksteile auf Risse untersucht und je nach Befund neu gebaut oder repariert. „Kleinteile wie Schrauben werden bei einer HU grundlegend ersetzt“, so Schmidt. Dies gilt auch für die dampfführenden Leitungen.

Am Wochenende wieder im Regelbetrieb

An der historischen Dampflok mussten etliche Teile erneuert werden. So wurden Achslager, Achslager-Gehäuse, Lagerschalen, Achslagerunterkästen, Radsatzwellen an zwei Achsen und zwei Dampfdome am Kessel neu gebaut sowie alle Rauchrohre und Überhitzerrohre neu eingewalzt.

Die Lok war bis 2010 auf der Strecke zwischen Radebeul und Radeburg im Einsatz. Danach stand sie bis Oktober 2017 als Museumsbahn im ehemaligen Bahnbetriebswerk Nossen. Zuletzt war sie bei der Fichtelbergbahn im Einsatz. Am kommenden Wochenende dampft sie wieder durch den Lößnitzgrund.

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