Radebeul
Merken

In Radebeul weihnachtet es sehr

Die Werbegilde hat eine Adventslotterie, einen begehbaren Weihnachtskalender und einen Weihnachtsmarkt auf dem Weihnachtsmarkt organisiert.

Von Beate Erler
 4 Min.
Teilen
Folgen
Mandy Hähnel auf dem kleinen Weihnachtsmarkt in Dittrichs Hof in Altkötzschenbroda.
Mandy Hähnel auf dem kleinen Weihnachtsmarkt in Dittrichs Hof in Altkötzschenbroda. © Claudia Hübschmann

Radebeul. Der schmale Innenhof von Dittrichs Erben in Altkötzschenbroda ist schon kurz nach der Eröffnung gut gefüllt. Immerhin fünf Stände mit ihren Händlern haben hier Platz. Obwohl sie im klassischen Sinn eigentlich keine Händler sind. Die stehen auf dem Lichterglanz- und Budenzauber Weihnachtsmarkt nur wenige Meter weiter Büdchen an Büdchen. Hier verkaufen Menschen, die ein kreatives Hobby haben und hier einmal die Chance bekommen, ihre selbst gemachten Waren zu präsentieren.

So wie am Stand mit selbst gezogenen und bedruckten Kerzen, die übrigens am besten weggehen, gestrickten Portemonnaies und Ohrringen mit klitzekleinen Papierweihnachtssternen als Anhänger. „Wir sind die Vertretung der Vertretung“, sagt das Paar hinter dem Verkaufsstand, das spontan eingesprungen ist. Hergestellt haben die selbst gefertigten kleinen Präsente die Erzieher im Hort „Rebläuse“ der Grundschule Niederlößnitz. „Es gibt dort sehr viele kreative Erzieherinnen, die gerne basteln und hier zum ersten Mal ihre Sachen einem Publikum anbieten können“, sagen die beiden.

Der kleine Weihnachtsmarkt auf dem Weihnachtsmarkt war die Idee von Mandy Hähnel. Sie führt zusammen mit anderen Gastronomen vier Restaurants auf dem Dorfanger. Den Sonnenhof, die Alte Apotheke, das Restaurant Dampfschiff und Dittrichs Erben. Außerdem ist sie seit diesem Jahr die Vorsitzende der Kultur- und Werbegilde. Die Gilde ist die Gemeinschaft der Gewerbetreibenden in Altkötzschenbroda. „Dabei bin ich aber gefühlt schon ewig“, sagt sie.

Zum vierten Mal gibt es den Weihnachtsmarkt und er zieht, trotz der vielen Buden auf dem Dorfanger, viele Neugierige an. Vielleicht ist dafür aber auch der Stand mit Bratwürsten und Glühwein verantwortlich, der gleich ganz vorn aufgebaut ist. „Wir nehmen keine Standgebühr und wollen nur einen kleinen heimelnden Hof und unsere Bratwürste und Glühwein verkaufen“, sagt Mandy Hähnel.

Nur mit einem Glühweinstand könne man die Leute aber nicht anlocken, denn davon gibt es ja genug auf dem Hauptweihnachtsmarkt. Am Anfang hätten sie den kleinen Markt weiter hinten im Hof aufgebaut, aber da wäre fast niemand bis hinter gelaufen. Deshalb stehen die Büdchen jetzt direkt am Eingang, wo auch die Gäste des Restaurants ein und ausgehen. Außerdem gibt es noch eine Feuerschale mit Sitzmöglichkeiten und später noch Livemusik auf einer kleinen Bühne.

Die Gastronomin kennt viele Leute und die kennen wieder viele Leute. So kommt es, dass sich auf ihren Aufruf, einen Weihnachtsmarkt mit Händlern aus Freunden und Bekannten zu organisieren, immer wieder viele bei ihr melden. Da ist zum Beispiel die junge Frau aus Dresden, die Eichelschmuck herstellt. Oder die Friseurin aus Cossebaude, die in ihrer Freizeit Holzkunst macht. Es sind noch eine Frau aus Dresden dabei, die selbst genähte Kinder- und Puppensachen verkauft, und Sylvia Fae-Lohse aus Nossen mit ihrer Marke Fae-Schmuck. „Sie haben sonst keine Möglichkeit, ihre Sachen zu verkaufen und freuen sich, hier stehen zu können“, sagt Mandy Hähnel.

Der kleine Markt öffnet am kommenden Adventswochenende von Freitag bis Sonntag ab 14 Uhr. Aus Konkurrenzgründen mache sie den Weihnachtsmarkt nicht, sagt Mandy Hähnel. „Viele kommen nach dem Lichterglanz und Budenzauber noch zum Essen zu uns.“

Eine weitere Weihnachtsaktion, die sie mit ins Leben gerufen hat, ist der Radebeuler Adventskalender. Auf der Internetseite https://www.radebeul-gemeinsam.de kann man jeden Tag ein Kalendertürchen öffnen. Die führen in Radebeuler Geschäfte, in denen besondere Aktionen auf die Besucher warten. In diesem Jahr erstreckt sich der Kalender zum ersten Mal auf ganz Radebeul. Sowohl in Radebeul-West und Kötzschenbroda als auch in Radebeul-Ost machen die Ladenbesitzer mit.

So gab es am zweiten Adventssonnabend hinter dem dritten Türchen einen Stollenverkauf von Schülern der Evangelischen Oberschule vor der Buchhandlung Sauermann in Radebeul-West. Und im Hofladen von Gartenbau Reiche in Altkötzschenbroda bekamen Kinder, die selbst gebastelten Baumschmuck mitbrachten, ein gefülltes Säckchen. In Radebeul-Ost war noch Schmuck Hoffmann auf der Hauptstraße mit einer Aktion dabei.

In den vier Restaurants von Mandy Hähnel macht sie außerdem noch eine Adventslotterie. „Jeder Gast kann ein Los ziehen und etwas gewinnen“, sagt sie. Vom Glas Aperol, über ein frisch gezapftes Bier bis zum Burger ist alles dabei. Eingelöst werden können die Gewinne erst ab dem 1. Februar, wenn Weihnachten schon lange wieder vorbei ist.