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Jugendliche retteten Menschenleben in Radebeul

Für ihr beherztes Wachklingeln der Bewohner eines brennenden Hauses haben sich Polizei und Stadt bei Antonia Werner und Franz Taubert bedankt.

Von Silvio Kuhnert
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Den beiden Jugendlichen, Antonia Werner und Franz Taubert (M.), zollten Peer Barthel (l.), Jörg Ettelt (2.v.r.) und OB Bert Wendsche (r.) Respekt für ihre Heldentat.
Den beiden Jugendlichen, Antonia Werner und Franz Taubert (M.), zollten Peer Barthel (l.), Jörg Ettelt (2.v.r.) und OB Bert Wendsche (r.) Respekt für ihre Heldentat. © Arvid Mueller

Radebeul. Franz Taubert ist sportlich, was der heute 18-Jährige bereits beim Radebeuler Spendenlauf 2017 bewies, als er mit 73 Runden die meisten zurücklegte. 2019 stellte der Schüler des Lößnitzgymnasiums seinen eigenen Rekord beim Spitzhaustreppenlauf ein und lief die 397 Stufen in drei Minuten und 56 Sekunden hinunter und wieder hinauf. Doch in der Nacht vom 21. auf den 22. November vorigen Jahres machte der Jugendliche nicht als Rekordjäger von sich reden, sondern gemeinsam mit Antonia Werner wurde er zum Helden.

Es war gegen 3.30 Uhr am sehr frühen Sonntagmorgen, als die beiden zusammen entlang der Heinrich-Zille-Straße liefen. Auf einmal sahen sie auf dem Balkon eines Mehrfamilienhauses einen Feuerschein. Sie gingen näher hin, um zu schauen, was da brannte. „Wir dachten erst, es ist ein Lagefeuer“, erinnert sich Franz Taubert. Aber schnell war klar, dass dies kein gewolltes Feuer zum Aufwärmen in der nasskalten Nacht war. Sondern vielmehr hatte die Fassade des Gebäudes Feuer gefangen. Die beiden Gymnasiasten alarmierten nicht nur die Feuerwehr, sondern neben der Tür drückten sie jeden Klingelknopf - so lange bis alle Hausbewohner wach waren.

Gutscheine und Blumen als Dankeschön

Drei Wohnungen gab es in dem Gebäude. „Alle Bewohner konnten das Haus unbeschadet verlassen“, sagte anerkennend Jörg Ettelt, stellvertretender Leiter des Polizeireviers Meißen. „Wenn ihr nicht so reagiert hättet, wäre es zu Personen- und sehr hohem Sachschaden gekommen“, zollte auch Revierleiter Peer Barthel seinen Respekt. Als Dankeschön gab es von der Polizei einen Radebeuler Geschenkgutschein jeweils im Wert von 30 Euro sowie einen Blumenstrauß. Oberbürgermeister Bert Wendsche (parteilos) legte zudem für jeden der beiden einen Gutschein für die Sportstätten obendrauf.

In jener Nacht wollte eine Bewohnerin des Hauses ihr Zitronenbäumchen auf dem Balkon vor der Kälte schützen. „Doch dabei ist augenscheinlich etwas schief gelaufen“, meinte Ettelt. Sowohl Hausfassade als auch Balkontür gerieten dabei in Brand.

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