Radebeul
Merken

Karl May hat ein eigenes Skatblatt

Der Radebeuler Schriftsteller war leidenschaftlicher Skatspieler. Altenburg brachte nun eine Sonderedition heraus, um die Kampagne "Rettet Shatterhand" zu unterstützen.

 3 Min.
Teilen
Folgen
NEU!
Die Karl-May-Edition ist eine von drei Neuerscheinungen der Altenburger Spielkartenfabrik.
Die Karl-May-Edition ist eine von drei Neuerscheinungen der Altenburger Spielkartenfabrik. © Altenburger Tourismus GmbH

Radebeul/Altenburg. Karl May hätte die neue Skat-Edition aus Altenburg wohl gefreut. Denn der Abenteuerschriftsteller und Erfinder von Winnetou, Old Shatterhand und Kara Ben Nemsi soll ein leidenschaftlicher und guter Skatspieler gewesen sein. Nun hat er sein eigenes Blatt.

„Das Skat-Spiel ist ein perfektes Medium, um die aktuelle Diskussion um den Schriftsteller und seine Geisteshaltung im Spannungsfeld zwischen seiner Zeit und unserem Heute neu zu beleuchten“, sagt Volkmar Kunze, Geschäftsführer der Karl-May-Museum gGmbH und Vorstandsvorsitzender der Karl-May-Stiftung. „Und vor allem, um den völkerverständigenden und pazifistischen Grundgedanken in Mays Spätwerk Ausdruck zu verleihen.“ Historische Fotografien illustrieren Mays Leben, Werk und Rezeption im neuen Karl-May-Skat.

Karl May spielte nicht nur Karten. Er ließ in seinen Werken auch das Altenburger Spiel immer wieder eine Rolle spielen. So fragt beispielsweise Kanada-Bill in „Old Surehand II“ die Familie von Tim Kroner, ob sie gern Karten spielt, und erhält folgende Antwort: "Zuweilen", meinte der Vater. "Der Nachbar Fred stammt aus Germany, wo man ein schönes Spiel macht, welches Skat genannt wird. Er hat es uns gelehrt, und da gibt es des Abends einen Zeitvertreib, wenn man sonst nichts Besseres vorzunehmen weiß."

Erlös für Museumsneubau und Sanierung

Gleich drei verschiedene Skatblätter hat die Altenburger Tourismus GmbH mit ihrem Spielkartenladen für die kalten Monate aufgelegt: das Karl-May-Skat, das Berliner Originale-Skat und das Skat 1964 von ASS Altenburger – natürlich alle gedruckt in der Altenburger Spielkartenfabrik. Was diese Auflagen so besonders macht, ist die Kombination, der auf den ersten Blick sehr verschiedenen Spiele. Und die Fähigkeit der Spielkarten, komplizierte historische Inhalte zu transportieren, über Epochen hinweg.

Pazifismus, Völkerverständigung und Spielleidenschaft sind das Thema des Karl-May-Skatspiels, das in Kooperation mit dem Karl-May-Museum in Radebeul entstanden ist. Bei ihrem letzten Besuch im Museum im April dieses Jahres zur Vorstellung der „Rettet Shatterhand“-Kampagne kam Anne Barnitzke gemeinsam mit Volkmar Kunze, der wie May passionierter Skat-Spieler ist, auf die Idee, ein Karl-May-Skat zu entwickeln. "Aus dessen Erlös könnte die Spendenkampagne gespeist werden", berichtet Barnitzke, die früher Sprecherin des Karl-May-Museums war und nun für Marketing & Sales bei der Altenburger Tourismus GmbH zuständig ist.

Auflage von 1.000 Exemplaren

Für den Museumsneubau an der Meißner Straße sowie die Sanierung der Villen "Bärenfett" und "Shatterhand" sammelt das Museum Geld. Außerdem pflegt die Altenburger Tourismus GmbH, die den Altenburger Spielkartenladen betreibt, sehr guten Kontakt zur ASS Altenburger Spielkartenfabrik als deren Sortimentsverkauf. "So lag nahe, das neu entstehende Skat-Spiel in Altenburg produzieren zu lassen", so Barnitzke.

Bei den Motiven für die insgesamt 16 Zahlkarten des deutschen Skatblattes hat sich das Team des Karl-May-Museums für historische Bilder aus dem Archiv der Karl-May-Stiftung entschieden. So zeigen die vier Zahlkarten des Kartensymbols Eichel Aufnahmen der Villa „Shatterhand.“ Das Kartensymbol Blatt zieren Motive der „Villa Bärenfett“. Auf Herz-Karten sind Aufnahmen und Porträts von Karl May selbst zu sehen. Und auf dem Kartensymbol Schellen sind von Sascha Schneider illustrierte Buchdeckel zu Karl Mays Werken abgebildet.

Das Karl-May-Skatspiel wurde in einer Auflage von 1.000 Exemplaren gedruckt. Es ist im Shop des Karl-May-Museums in Radebeul verbunden mit einer Spende für den Museumsneubau erhältlich. Im Spielkartenladen in Altenburg bleibt nur eine limitierte Zahl von 100 Spielen. (SZ)