Kulturbahnhof Radeburg startet mit Premiere neu

Radeburg. Es soll endlich wieder Leben einziehen in das historische Bahnhofsgebäude mit seinem behutsam zum Veranstaltungsraum umgewandelten ehemaligen Güterboden. „Am Sonnabend wird des den zweiten Neustart geben“, sagt Betreiber Frank Mietzsch. Im September vergangenen Jahres hatte er den Kulturbahnhof schon einmal wieder geöffnet. Doch nach ein paar Veranstaltungen ging dann bekanntermaßen coronabedingt erneut nichts mehr.
Umso mehr freut sich der Ebersbacher, dass er mit einer Premiere starten kann. Obendrein einer nicht alltäglichen, bietet sie doch einen Mix aus Zaubershow, Comedy und Musikkabarett. Verantwortlich dafür sind Florian Steinborn aus Dobra und der Dresdner Frank Schlüter.
Für den Zauberkünstler aus Dobra ist es dabei nicht der erste Auftritt im Kulturbahnhof. Gemeinsam mit Musikern um den Radeburger Uwe Heimbach hatte es 2019/20 mehrere Vorstellungen der Show „Die magische Bahnhofs WG“ gegeben, in der auch gekocht wurde. „Das war eine sehr schöne Sache, aber auch sehr aufwendig“, sagt der 30-Jährige. Darum habe er dann im vergangenen Jahr eine Idee umgesetzt, die er vor ein paar Jahren bereits mit einem Freund hatte, „der inzwischen aber leider aus beruflichen Gründe nicht mehr hier wohnt“. So ging Florian Steinborn auf die Suche nach einem neuen Bühnenpartner und fand ihn in dem Akustikgitarristen und Beatboxer Frank Schlüter.
Zu Besuch in Las Vegas
Entstanden ist so ein Programm mit Plaudereien und kleinen Streitgesprächen die sich darum drehen, was wäre, „Wenn ich wirklich Zaubern könnte ...!“, gemixt mit stilvoller Musik und lustigen Liedern - und natürlich verblüffenden Kunststücken. Dass der Zauberer selbst Band-Erfahrungen hat, ist dabei ein zusätzliches Plus. Doch auch der Musiker beschränkt sich in der Show nicht nur auf sein Metier, wie Florian Steinborn verrät. Und wenn sich der eine oder andere im Saal beim Disput der beiden Akteure auf der Bühne ertappt fühlt, dann ist das durchaus gewollt.
Bei drei Auftritten im vergangenen Herbst haben Florian Steinborn und Frank Schlüter Teile des Programms schon einmal vor Publikum getestet. Und danach einen Regisseur hinzugezogen, um die Geschichte noch runder zu machen. In dieser spielt übrigens noch ein dritter Akteur eine Rolle. Der Schattenmann, der auch auf dem Veranstaltungsplakat zu sehen ist. Aber mehr soll nicht verraten werden.
Für den Dobraer ist es wie für viele seiner Kollegen wichtig, die Zuschauer mit einer schönen Geschichte in seinen Bann zu ziehen, umso, gepaart mit Fingerfertigkeit und ein paar technischen Raffinessen die perfekte Illusion zu erzeugen. Dass Florian Steinborn im Lehramt Physik und Englisch studiert hat, also auch mit Sprache umgehen kann und sich mit Naturgesetzen auskennt, kommt ihm dabei natürlich zugute. Mit einer Reise nach Las Vegas, dem Mekka der Zauberkunst, erfüllte er sich 2019 einen Wunsch. Aufgetreten ist er dabei dort zwar nicht. Aber während dieser Reise konnte er durch Kontakte aus der Zaubererszene berühmte Künstler persönlich treffen.
Zauberei im Unterricht und Musik in der Pause
Neben der Zauberei unterrichtet der Dobraer an drei, vier Tagen in der Woche an der im Aufbau befindlichen freien Schule in Großnaundorf. Und kommen auch die Schüler in den Genuss der besonderen Fähigkeiten ihres Lehrers? „Ab und an schon, aber eher zu besonderen Anlässen wie zuletzt bei einer Faschingsparty.“ Dafür musiziert er gemeinsam mit den Schülern sehr viel in den Pausen, auch wenn er nicht Musik unterrichtet. Denn das gehöre zum Konzept der Schule. Dass Florian Steinborn gelegentlich sonntags auch die Kirchenorgel spielt, überrascht da dann kaum noch.
Für den Besuch der Veranstaltung bittet Frank Mietzsch die Gäste, Zuhause oder in einem Testzentrum einen Coronatest zu machen und mitzubringen.
Wenn ich wirklich Zaubern könnte ...!“, am 2. April,20 Uhr im Kulturbahnhof Radeburg, Einlass 19 Uhr, Karten im Vorverkauf 19 Euro, Abendkasse 23 Euro.