Baufortschritte und ein besonderes Geschenk

Moritzburg. Die Baufahrzeuge sind vom Hof des Schulcampus Am Knabenberg verschwunden. In dem großen Oval in der Mitte des neu verlegten Pflasters streckt sich schon das erste Grün nach den wärmenden Sonnenstrahlen. Ein Pflanzring wartet noch darauf, einen dort vorgesehen Baum aufzunehmen. Und auf den hergerichteten Außenflächen am Rand der drei Gebäude soll auch bald Rasen wachsen.
Einige Restarbeiten sind in den nächsten Tagen allerdings noch zu erledigen. So fehlen bei den neu gemauerten Bänken die Sitzauflagen. Gearbeitet wird auch in dem rechten Haus, einem der beiden Internatsgebäude. Durch die offenen Fester ist zu sehen, dass dort die Maler zu Gange sind.
Das Wohnheim gegenüber und das in der Mitte platzierte Schulgebäude kann von der 2019 neu gegründeten Evangelischen Schule für Sozialwesen „Hans Georg Anniès“ bereits seit dem Start des laufenden Schuljahres genutzt werden. Die ersten beiden Jahrgänge waren noch in Räumen auf dem Gelände der damaligen Evangelischen Hochschule und in der benachbarten Produktionsschule unterrichtet worden. Bis zum Sommer soll nun auch das letzte Gebäude fertig hergerichtet sein.
Nach dem Start 2019 mit zunächst einer Klasse Sozialassistenten lernen aktuell junge Frauen und Männer in drei Klassen an der Berufsfachschule. Denn neben der zweijährigen Sozialassistenten-Ausbildung gibt es seit 2021 nun auch die erste Klasse mit künftigen Erziehern. Diese werden drei Jahre in Moritzburg unterrichtet. Ab dem Schuljahr 2023/24 wird dann mit rund 125 Schülerinnen und Schülern in fünf Klassen die volle Auslastung erreicht sein.
Auch für das neue Schuljahr werden wieder für beide Ausbildungen neue Schüler gesucht. Während die künftige Erzieherklasse bereits gut gefüllt sei, sind bei den Sozialassistenten noch rund die Hälfte der Plätze zu vergeben. Nach einem kleinen Tag der offenen Tür unter Corona-Beschränkungen im Februar lädt die staatlich genehmigte Ersatzschule am 9. April nun erneut Interessierte auf ihr Gelände ein. Dabei können zum einen die Schulräume und das Wohnheim besichtigt werden. Und natürlich erhalten potenzielle Schüler und deren Eltern Informationen zu den Lernfeldern und Unterrichtsfächern beider Ausbildungsgänge. Anders als im Februar können sie nicht nur mit Lehrern, sondern auch mit jetzigen Schülern ins Gespräch kommen.

Vielleicht ist dabei ja ein besonderes Geschenk zu sehen, das die Schule jetzt von der Moritzburgerin Uta Welcker-Anniès bekommen hat. Die Druckpresse ihres 2006 verstorbenen Vaters, dessen Namen die Bildungseinrichtung trägt. Aufgestellt wurde sie im Raum, in dem die Schüler künstlerisch arbeiten. Noch fehlt eine Unterweisung im Umgang mit der vom Künstler zu DDR-Zeiten selbst gebauten Presse. Künftig sollen auf ihr dann aber auch selbst gefertigte Einladungen und Grußkarten gedruckt werden.
Neu ist seit Kurzen ein besonderer Deutschunterricht in der Schule. Angeboten wird er vom Englischlehrer. Er unterrichtet an drei Tagen in der Woche junge Frauen aus der Ukraine, die mit ihren Kindern in Moritzburg Zuflucht gefunden haben.
Der Tag der offenen Tür ist übrigens auch für Moritzburger gedacht, die sich gern mal in den neuen Räumen umsehen möchten. Schließlich haben die Gebäude eine lange Geschichte, feiert das Diakonenhaus Moritzburg, das auch Träger der Schule ist, in diesem Jahr doch sein 150-jähriges Bestehen.
Der Tag der offenen Tür in der Ev. Schule für Sozialwesen „Hans Georg Anniès“ in Moritzburg findet am 9. April von 14 bis 17 Uhr Am Knabenberg 11 statt.