Neue Mietgebühren für den Kultur-Bahnhof

Radebeul. Die einstige Empfangshalle im heutigen Kultur-Bahnhof nutzen nicht nur die Stadt Radebeul und die Volkshochschule Meißen für Veranstaltungen. Auch Vereine, Institutionen oder Unternehmen können die Halle mieten. Laut Stadtratsbeschluss sind jedoch private Feiern und parteipolitische Veranstaltungen ausgeschlossen.
Der Bildungs-, Kultur- und Sozialausschuss hat nun neue Gebühren für die Miete der Empfangshalle auf Vorschlag der Verwaltung festgelegt. Bei den Mietkosten wird zwischen nicht kommerziellen Nutzern aus Radebeul sowie der Region und kommerziellen Mietern unterschieden. Erstgenannte sind gemeinnützige Vereine, gemeinnützige GmbHs, Bürgerinitiativen, die Musikschule sowie alle anderen Schulen und Einzelpersonen mit gesellschaftlichen Anliegen. Wenn sie aus Radebeul kommen, müssen sie pro Stunde 30 Euro bezahlen. Wenn sie länger als sechs Stunden die Kulturhalle nutzen wird ein Tagessatz von 170 Euro fällig. Kommt ein nicht kommerzieller Nutzer aus der Region, muss dieser eine Miete von 60 Euro pro Stunde bezahlen, ab sechs Stunden einen Tagessatz von 340 Euro.
Für kleine Vereine viel Geld
Unter kommerziellen Mietern versteht die Stadt Unternehmen, nicht gemeinnützige Vereine sowie Personen, die mit einer Veranstaltung einen Gewinn erzielen möchten. Diese müssen 90 Euro je Stunde zahlen, ab sechs Stunden einen Tagessatz von 510 Euro. Zur Grundausstattung der Kulturhalle gehört eine Cafébestuhlung für rund 40 Personen, ein Podest sowie die Toilette. Für das Nutzen der Küche, einer Änderung der Bestuhlung oder den Gebrauch eines Beamers mit Laptop kommen weitere Gebühren obendrauf.
Stadtrat Uwe Wittig (Freie Wähler) kritisierte die neue Gebührenordnung: "Das Preisblatt ist kein Meisterschuss." Denn für einen Verein, vor allem wenn er klein ist, sei ein Stundensatz von 30 Euro bis zu fünf Stunden viel Geld. Die Stadt fördere Vereine zwar, aber die Förderung sollte nicht nur für die Miete von Räumlichkeiten ausgegeben werden, meint Wittig. Dem entgegnete Oberbürgermeister Bert Wendsche (parteilos), dass die städtische Vereinsförderung genau dafür gedacht sei, dass Vereine Räume mieten können.