Neue Sperrung einer Hauptroute steht bevor

Radebeul. Für Kraftfahrer im Radebeuler Westen gibt es eine gute und eine schlechte Nachricht. Zuerst das Positive: In und aus Richtung Coswig und Meißen ist die Cossebauder Straße wieder frei. Damit können Autofahrer ab der Obi-Kreuzung auf der Meißner Straße wieder zur Niederwarthaer Brücke fahren.
Diese Route war seit Ende Mai gesperrt, weil die Deutsche Bahn die Eisenbahnbrücke über der Staatsstraße 84 sanierte. Damit stehen Kraftfahrern derzeit im Elbtal zwei Hauptverkehrsrouten als Umleitungsstrecken für die gesperrte Meißner Straße im Stadtteil Zitzschewig zur Verfügung, und zwar die Cossebauder und die Kötitzer Straße.
Bauarbeiten am Bahnübergang Kötitzer Straße
Nun die schlechte Nachricht: Dieser „Luxus“ dauert vorerst nur zwei Wochen. Denn Ende August bis Anfang September steht eine Vollsperrung der Kötitzer Straße durch den Stadtteil Naundorf an. Wer also in das interkommunale Gewerbegebiet an der Stadtgrenze zu Coswig mit dem Auto möchte, muss eine Umleitung nehmen.

Der Grund für die Sperrung ist der gleiche wie bei der Brücke über die Cossebauder Straße: Bauarbeiten der Deutschen Bahn. Diese ließ nicht nur die Eisenbahnbrücke sanieren, sondern lässt auch die Strecke zwischen Radebeul-Naundorf und Cossebaude seit 23. April dieses Jahres erneuern. Wer am Bahnübergang in Richtung Weinböhla oder Elbe blickt, kann bereits sehen, was in den zurückliegenden Monaten die Bauleute gemacht haben. Neuer Schotter, Schwellen und Gleise heben sich deutlich ab. Unsaniert ist dagegen noch der Bereich, wo sich die Bahntrasse mit der Kötitzer Straße kreuzt. Am Bahnübergang wird vom 26. August bis 5. September dieses Jahres gebaut, wie der Liste der geplanten Straßensperrungen der Stadtverwaltung Radebeul zu entnehmen ist.
Gleisbau soll bis 10. September abgeschlossen sein
Seit die Gleisbauarbeiten auf rund sechs Kilometer Länge im Frühjahr begannen, konnten sich Kraftfahrer auf der Kötitzer Straße freuen, dass sie nicht am Bahnübergang warten mussten. Denn wegen der Bauarbeiten fährt kein Zug. Die Bahn baute deshalb die Schranken ab.
Diese Freude währt nach der Wiederfreigabe nach anderthalb Wochen Bauzeit nur kurz. Denn bis zum 10. September dieses Jahres will die Bahn mit dem Gleisbau komplett fertig sein. Dann rollen wieder Züge auf der Bahnstrecke zwischen Coswig und Dresden-Cossebaude. Bei den Bauarbeiten kommen Großgeräte wie Stopfmaschine, Schotterpflug und Bettungsreinigungsmaschine zum Einsatz, teilt Bahnsprecher Jörg Bönisch mit. Die Bahn verlegt nicht nur neue Schienen. „Zwischen Coswig und Radebeul-Naundorf sowie im Bahnhof Cossebaude werden zudem Arbeiten an der Oberleitung und den Signalen durchgeführt. Diese sind für die Anbindung an das Elektronische Stellwerk Weinböhla notwendig“, informiert Bönisch. Darüber hinaus führte die Deutsche Bahn umfangreiche Instandhaltungsarbeiten an der Elbbrücke Niederwartha und an zwei weiteren kleineren Brücken durch. Eine alte Brücke über die Bundesstraße B 6 wurde abgerissen.
Insgesamt rund 650 Millionen investiert die Deutsche Bahn in diesem Jahr ins sächsische Schienennetz. Sie packt dabei 100 Kilometer Gleise, 80 Weichen und zehn Eisenbahnbrücken an.