Radebeul. Ältere Mitbürger können sich sicherlich noch gut daran erinnern, dass bei der „Weißen Flotte“ auch Dampfer mit Namen „Einheit“ und „Junger Pionier“ im Dienst standen. Diese Schiffe gehörten ebenso zur Raddampferflotte, die auch heute noch über neun historische Dampfer verfügt.
Vor nunmehr 150 Jahren, genau am 25. Mai 1873, wurde der Dampfer „Germania“ in Dienst gestellt. Nach einer erfolgten Reparatur wurde er am 26. Mai 1928 auf den Namen „Lössnitz“ umbenannt. Mit diesem Namen war er dann bis 1950 auf der Elbe unterwegs. Am 22. Juni 1950 erfolgte eine weitere Umbenennung in „Einheit“.
Noch im Jahre 1973 konnte die „Einheit“ ihr 100-jähriges Jubiläum im Fahrdienst feiern. Ein Kesselschaden zwang dann zur Stilllegung des Dampfers. Als Gaststätte „Zum Gondelhafen“ lag er bis 1974/75 in Pillnitz. Seine Verschrottung erfolgte im Jahre 1983 in Aken.
Als letzter Neubau auf der damaligen Schiffswerft Dresden-Blasewitz, also vor nunmehr 125 Jahren, wurde am 23. Mai 1898 der Dampfer „Karlsbad“ in Dienst gestellt. Im Mai 1946 wurde er dann auf den Namen „Sachsen“ - als drittes Schiff mit dem Namen in der Geschichte der Flotte - umbenannt.
Seine letzte Umbenennung erfolgte am 21. April 1951 auf den Namen „Junger Pionier“. Das Dampfschiff war noch bis 1987 im Dienst, wurde aufgrund eines Kesselschadens aber abgestellt. Im Jahr 2001 wurde auf der Schiffswerft Dresden-Laubegast das Schiff zerlegt, wobei die Maschine, die Schaufelräder und das Bugteil erhalten geblieben sind. Das Bugteil ist inzwischen im Verkehrsmuseum Dresden zu sehen.
Wer nun durch diesen kurzen geschichtlichen Ausflug Lust auf eine Dampferfahrt bekommen hat, ab Mai fahren die Schiffe wieder planmäßig bis Diesbar-Seußlitz. Bereits am 25.März dieses Jahres kann im Rahmen des Whisky-Festivals in Radebeul eine Raddampfer-Rundfahrt genossen werden. (SZ)