Radebeul
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Mängel am Radeburger Markt werden beseitigt

Bis Oktober soll die unendliche Geschichte um die Pflasterung ein für die Stadt und ihre Bürger akzeptables Ende finden.

Von Manfred Müller
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Vor drei Jahren startete die Zillestadt das Großprojekt Markt-Umgestaltung mit einer Investitionssumme von 1,2 Millionen Euro. Es gab zahlreiche Unwägbarkeiten.
Vor drei Jahren startete die Zillestadt das Großprojekt Markt-Umgestaltung mit einer Investitionssumme von 1,2 Millionen Euro. Es gab zahlreiche Unwägbarkeiten. © Norbert Millauer

Radeburg. Seit der vierten Juniwoche wird auf dem Radeburger Markt wieder gearbeitet. In insgesamt fünf Bauabschnitten sollen die Park- und die Pflasterflächen auf der Marktinsel saniert werden. Parallel dazu erfolgt der feste Einbau von Bänken, Fahrradbügeln, Papierkörben und Verkehrszeichen. Der erste Bauabschnitt (voraussichtlich bis 22. Juli) ist der Bereich der Parkflächen auf der "Apothekenseite", vom Ratskeller bis zur Heinrich-Zille-Straße. Die Ausfahrtspur der Marktumfahrung in Richtung Heinrich-Zille-Straße wird während der Arbeiten auf die Marktinsel verlegt.

Die Arbeiten am zweiten Bauabschnitt sollen am 20. Juli beginnen und etwa drei Wochen dauern. Sie betreffen die Parkflächen vom Bereich "Hirsch" bis zum "Wäscheeck". Dafür wird die Einfahrtspur auf die Marktinsel verlegt. In beiden Bauabschnitten bleiben die Gehwege nutzbar, weiterhin stehen Teilbereiche des marktinneren Parkplatzes sowie der Aufenthaltsfläche am Brunnen zur Verfügung.

Bauarbeiten vor drei Jahren gestartet

Eigentlich wird in Radeburg immer noch an einer Baustelle aus dem Jahr 2019 gearbeitet. Vor drei Jahren startete die Zillestadt das Großprojekt Markt-Umgestaltung mit einer Investitionssumme von 1,2 Millionen Euro, die je zu einem Drittel von Bund, Land und Kommune bereitgestellt wurden. Den Auftrag für den Ausbau bekam die Firma Hoch- und Tiefbau Dresden (HTD), weil ihr Angebot bei der Ausschreibung deutlich günstiger war als das des nächstniedrigen Bieters. Allerdings gab es schon damals im Stadtrat Zweifel, ob zu diesem Preis die Qualitätsanforderungen der Stadt erfüllt werden können.

Die Bauleute nahmen alle Pflastersteine und Gehwegplatten heraus und passten die Marktinsel ans Umgebungsniveau an. Ein Teil der alten Steine wurde für die neue Straße um die Insel verwendet. Der Großteil der neu verlegten wurde dagegen aus Asien importiert. Dann aber gab zwischen Stadt und Baufirma Streit wegen der Qualität des verlegten Pflasters. Die Bettungsschicht sei mangelhaft ausgeführt, viele der Pflastersteine säßen locker. Selbst Laien konnten sehen, dass kein vernünftiges Muster zustande gekommen und die Fugen zum Teil viel zu breit geraten waren. Betroffen waren sowohl die Marktinsel als auch die umliegenden Parkplätze. Letztlich verweigerte die Stadt Radeburg die Abnahme des Baus. Danach gab es monatelange Verhandlungen, einen neuen Planer und einen neuen Verlegeplan. Mit HTD wurde eine Mängelbeseitigungsvereinbarung abgeschlossen, die nun bis zum Herbst umgesetzt wird.

Mängelbeseitigung zulasten der Baufirma

Die Stadt Radeburg sieht sich für das Ärgernis nicht in der Verantwortung. Es habe schlichtweg keine Möglichkeit gegeben, den günstigsten Bieter auszuschließen, so Bürgermeisterin Michaela Ritter. Die Kosten für die Mängelbeseitigung gehen nach Auskunft der Amtschefin allein zulasten der Baufirma. Kostenerhöhungen entstünden nur durch vom Stadtrat beschlossene Änderungen der Ausführung.

Die Gestaltung der Pflasterflächen erfolgt nun in einem anderen Verlegemuster, dafür wurden zusätzliche Steine geordert. Das ausgebaute Pflaster wird auf Wiederverwendbarkeit geprüft und nach erfolgter Freigabe. Wie es nach Abschluss der ersten beiden Bauabschnitte konkret weitergeht, darüber will sich die Kommune noch nicht äußern. Die Terminschiene werde je nach Baufortschritt an die Betroffenen übermittelt und veröffentlicht.