Villenpark Altradebeul: Mit Adventsstart soll alles bezogen sein

Radebeul. Während die Investitionsvorhaben in Radebeul West maximal schleichend vorankommen, geht es in Ost in großen Schritten aufwärts. Nach der Sanierung der Hauptstraße, dem Bau der Sidonienhöfe und der neuen Gebäude rund um den sanierten Bahnhof, steht jetzt die ehemalige Glasinvest-Brache vor dem Ende ihrer Neugestaltung.
Villenpark Altradebeul hat Investor Peter Heil seine Neubauten benannt. Warum eigentlich so kennt doch jeder das Gebiet nördlich der Meißner Straße als Oberlößnitz? Peter Heil: „Die Gemarkung heißt hier so. Und vor dem Bau des Glasinvest-Hochhauses war hier noch ein großer Bauernhof.“ Deshalb habe er sich diesen Namen ausgesucht.
Die als Villen bezeichneten Gebäude im nördlichen Teil des insgesamt 15.000 Quadratmeter großen Grundstücks auf welchem Peter Heil mit seinem Radebeuler Unternehmen Sächsische Wohnimmobilien GmbH (SWG) insgesamt 110 Wohnungen baut, sind bereits vollständig verkauft und bezogen. In den Vorgärten blüht es auf Beeten, Hecken sind angewachsen.

Für die beiden Gebäude an der Ecke der Meißner Straße zur Hauptstraße und direkt an der Meißner Straße steht das noch bevor. 54 Wohnungen für Senioren werden hier gerade eingerichtet. Die Wohnungen sind weitgehend fertiggestellt. Die Fußböden sind drin, Bäder und Küchen eingerichtet. Die Maler gerade wieder raus. Jetzt wird in den Fluren und Treppenhäusern gearbeitet.
Zwei- und Dreiraumwohnungen mit Größen ab 48 Quadratmetern sind in den drei Etagen angelegt. Beheizt von einem Blockheizkraftwerk, welches die Fußbodenheizungen versorgt und das Warmwasser bringt. Damit sich die künftigen Mieter schnell zurechtfinden, gibt es für jede Etage - gut erkennbar schon beim Aussteigen aus dem Fahrstuhl - eine Farbmarkierung, etwa grün oder maisgelb. In den Bädern der Wohnungen wiederholt sich die Farbe dezent in einigen Fliesen.
Von den 54 Wohnungen sind zehn noch nicht vermietet - mit Größen von 48 bis 91 Quadratmetern, sagt Ursula Heil, welche die Gespräche und Besichtigungen mit den potenziellen Mietern durchführt. Die Kaltmiete für die Wohnungen betrage um die zwölf Euro je Quadratmeter. Von den 54 Tiefgaragenstellplätzen sind sogar erst drei vermietet. Die Baubehörde hatte zum Beispiel Doppelparker übereinander gefordert - die würden überhaupt nicht angenommen, so Peter Heil.
Betreut werden die Bewohner der 54 Wohnungen von den Johannitern. Die haben ihren Stützpunkt mit ihrem ambulanten Pflegedienst gleich im Nachbargebäude an der Meißner Straße, erläutern Dirk Roscher und Titus Reime vom Regionalvorstand der Johanniter.

Das Betreuen und der Service sind so organisiert: In den Wohnungen werde es ein Notrufgerät geben, welches sich in jedem Zimmer aufstellen lässt. Auch bekommen die Bewohner ein Armband mit einer Taste, welche im Notfall gedrückt werden kann und das Notfallteam ruft. Mit dem großen Sendegerät kann mit den Betreuern für die Wohnungen direkt gesprochen werden.
Das Notfallteam habe zu jeder Wohnung einen Schlüssel. Für die 54 Wohnungen werde ein Schließzylinder angebracht, welcher elektronisch mit dem Wach- und Servicepersonal verbunden ist, damit diese sehen und eingreifen können, wenn sich beispielsweise an einer Tür längere Zeit nichts regt. Der Schlüssel, den die Bewohner haben, öffnet auch die Türen zu den jederzeit nutzbaren Gemeinschaftsräumen, sagt Dirk Roscher.
Küchen und Toiletten sind rollstuhlgerecht. 15 Pflegekräfte werden die Anlage betreuen. Für sie gibt es auch Räume für Besprechungen und Schulungen. In Letzteren wollen die Johanniter auch weitergehende Veranstaltungen anbieten, etwa Erste-Hilfe-Kurse.
Aktuell sind in den Räumen der Johanniter bereits die Versorgungsleitungen installiert. Bis Oktober soll alles einzugsbereit sein. Auch in der Etage über den Johannitern. Dort werden sich hiesige Ärzte ihre Praxen einrichten, drei Orthopäden, sagt Peter Heil. Ab November soll dann das große Einziehen für die Bewohner beginnen. Nachdem ringsum die Fußwege angelegt sind, wollen ab Ende November - mit dem Start der Adventszeit - dann auch der Rossmann-Drogeriemarkt an der Ecke Hauptstraße Meißner Straße und die Bäckerei Claus aus Coswig mit ihrem Café eingezogen sein und eröffnen.
Daniela Kuge (CDU), Mitglied des Sächsischen Landtages für den Kreis Meißen (Wahlkreis 39) interessierte sich für die soziale Betreuung durch die Johanniter in den Seniorenwohnungen. Im Landtag ist sie im Fachausschuss auch für das Thema Soziales und gesellschaftlicher Zusammenhalt zuständig.
An der Ecke Freiligrathstraße, Meißner Straße baut die Wohnungsgenossenschaft Lößnitz weitere 39 Wohnungen. Auch dort soll vor Jahresende Einzug sein.