Neue Besetzungen in Karl-May-Stiftung und Kuratorium

Radebeul. Die Führungsgruppen unter dem Titel Karl May stärken und ordnen sich. Am Wochenende gab es eine große Kuratoriumssitzung im Radebeuler Rathaus. Neu als Stellvertreter des Kuratoriumspräsidenten Robert Straßer aus München wurde Thomas Grafenberg gewählt. Grafenberg war 2014 aus dem Vorstand der Karl-May-Stiftung ins Kuratorium gewechselt.
Grafenberg schreibt für verschiedene Publikation unter dem Thema Karl May, etwa in „Der Beobachter an der Elbe“.
Bis Ende Juni war Volkmar Kunze, ehemaliger OB von Radebeul, Vizepräsident des Kuratoriums, welches in einer bis zu 19-köpfigen Besetzung die Aufsicht über die Stiftung führt. Aktuell hat das Kuratorium aber nur 14 Mitglieder. Neu dazu gekommen sind am Wochenende Jürgen Wehnert und Tanja Trübenbach.
Der 68-jährige Professor Wehnert ist Direktor des Karl-May-Archivs Göttingen und hat das „Lexikon rund um Karl May“ veröffentlicht. Tanja Trübenbach ist die erste Frau im Kuratorium, sie setzt sich in der Karl-May-Gesellschaft für die Bewahrung des Erbes des Schriftstellers ein.
Verstärkung durch einen Fachmann aus der Finanzbranche hat auch der Stiftungsvorstand bekommen. In ihn wurde Daniel Höhn von der Sparkasse Meißen als Vorstandsmitglied gewählt.
Stiftungs-Vorstandsvorsitzender Volkmar Kunze hatte nach den Turbulenzen im Karl-May-Museum im Frühjahr die neue Führung übernommen. Der Vorstand besteht derzeit aus fünf Personen. Dazu gehören noch: Jörg Müller (Erster Bürgermeister Radebeuls), Thomas Grübner (Geschäftsführer der Klotzscher Firma Elbe Leasing) und Léontine Meijer-van Mensch (Direktorin der Staatlichen Ethnographischen Sammlungen Sachsen).
Bis Jahresende, so hatte es Kunze im SZ-Gespräch erklärt, solle die wirtschaftliche Situation im Museum und Stiftung aufgearbeitet und geklärt werden. Schritt zwei solle eine Museumsvision für die kommenden Jahre sein.
Kunze ist zugleich Geschäftsführer der Museums GmbH. Als Leiter des Museums wurde der bis Juni als wissenschaftlicher Mitarbeiter und Kustos angestellte Robin Leipold von Stiftung und Kuratorium bestimmt.
Das große Museumsvorhaben eines Neubaus an der Meißner Straße ist vorerst ausgesetzt. Über das zögerliche Vorantreiben des Vorhabens hatte sich der vorherige Museumsdirektor Christian Wacker auch öffentlich beschwert. Wacker hatte im Frühjahr 2020 seinen Posten als Geschäftsführer des Museums gekündigt.