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Landkreis Meißen: Stammesversammlung auf der Pferdekoppel

Pfadfinder aus Moritzburg und Ottendorf-Okrilla nutzten das Pfingstwochenende, um sich mit den Gepflogenheiten der Demokratie zu beschäftigen.

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Rund 70 Pfadfinder hatten sich am Pfingstwochenende in einem Camp getroffen.
Rund 70 Pfadfinder hatten sich am Pfingstwochenende in einem Camp getroffen. © VCP

Moritzburg. Endlich war es so weit. Die beiden zum Verband Christlicher Pfadfinderinnen und Pfadfinder gehörenden Stämme Mobu aus Moritzburg und Heinrich Zille aus Ottendorf-Okrilla starteten ihr gemeinsames Camp. Nach scheinbar endlosem Packen des Materials standen fast 70 Teilnehmer bereit, um mit großen Rucksäcken mit Bus und Bahn nach Pulznitz zum Pferdehof Kunath zu reisen. Dort, auf einer Pferdekoppel wurden mit vereinten Kräften die Gemeinschaftsjurten aufgebaut. Im Anschluss mussten auch noch die kleineren Kohten und Jurten zum Schlafen errichtet werden.

Das große Geländespiel war für den Sonnabend geplant und am Nachmittag fanden die unterschiedlichsten Workshops statt. Abends wurde in bester Pfadfindertradition die Aufnahme in die Stämme oder eine neue Altersstufe zelebriert. Der Pfingstsonntag begann mit einer kurzen Andacht, danach hielt der Stamm Mobu seine Stammesversammlung ab. Hier werden Änderungen oder Neuerungen beschlossen, die den Stamm betreffen, hier werden neue Mitglieder der Stammesleitung gewählt. Wählen und sich einbringen dürfen alle Stammesmitglieder.

Manchmal kann es ein langer und ermüdender Prozess sein, jemanden zu finden, der bereit ist, sich wählen zu lassen. Manchmal muss man es ertragen, nicht gewählt zu werden oder erst mal über die Zulassung eines Eilantrags abzustimmen, bevor es um den eigentlichen Antrag geht. Nach der Versammlung gab es noch eine interessante Diskussion, warum man Personen geheim wählt oder warum man Sachen nicht einfach durchwinken kann. Demokratie kann anstrengend sein, Demokratie muss geübt werden.

Damit der Spaß nicht zu kurz kommt, ging es nachmittags ins Freibad. Am späten Abend ging das Abenteuer Geländespiel weiter, diesmal mit Rätseln in der Dunkelheit. Am nächsten Tag musste abgebaut und aufgeräumt werden. Müde, aber glücklich ging es mit Bahn und Bus wieder zurück, in Gedanken schon beim nächsten Abenteuer. (SZ)