Straßenflick in Coswig

Coswig. Gut 440.000 Euro für dieses Jahr hat der Stadtentwicklungsausschuss in der vergangenen Woche für die Reparatur von öffentlichen Straßen, Wegen und Plätzen freigegeben. Was mit dem Geld gemacht werden soll, erklärt Bauamtsleiter Wolfgang Weimann. Den größten Posten mit geplanten 130.000 Euro macht der allgemeine Straßenflick aus. Darunter sind Kleinreparaturen, die Sicherung und Beseitigung von Gefahrenstellen sowie Kontrollfahrten, die Instandhaltung von Entwässerungsanlagen, Gehweg- und Straßenreparaturen zu verstehen.
Das alles, so Wolfgang Weimann, sind Arbeiten, die der Baubetriebshof selbst erledigt. „Der Bauhof ist ein kommunaler Eigenbetrieb, er kann Arbeiten in kleinerem Umfang ohne Ausschreibung ausführen“, erläutert der Bauamtschef. Das Geld dafür - in diesem Jahr sind insgesamt 265.000 Euro im Haushalt dafür eingeplant - muss die Stadt selbst aufbringen.
Zu den vorgesehenen Arbeiten gehört die Instandsetzung sandgeschlämmter Schotterdecken in allen Ortsteilen. Dazu zählen selbst Feldwege, wie die Pflaumenallee in Neusörnewitz. Zwei Mal im Jahr, im Februar und im Oktober, muss hier Hand angelegt werden, um die Wege in Ordnung zu halten. Repariert werden zudem Gehwege bzw. Straßenbeläge an der August-Bebel-Straße, an der Weststraße, der Brockwitzer Straße, an der Romerstraße und an der Friedewaldstraße. Wie das genau aussieht, erklärt Wolfgang Weimann anhand der Friedewaldstraße (siehe Foto). Hier werden im Bereich der Meisop-Einfahrt der Gehweg gepflastert, neue Hochborde gesetzt, davor der Fahrbahnstreifen gefräst und neu asphaltiert und es wird eine Pflasterzeile zur Führung des Regenwassers eingebaut.
Dass es sich um eine so notwendige wie kleine Baumaßnahme handelt, zeigt die Baulänge von etwa 30 Metern. Länger wird es beim zweiten Teil der Straßenreparaturen, die im Stadtentwicklungsausschuss beschlossen worden sind. Hier kommt der Baubetriebshof nicht mehr zum Zuge, hier müssen die Arbeiten ausgeschrieben werden. Das Geld dafür kommt vom Freistaat aus dem sogenannten Finanzausgleichsgesetz (FAG), nach dem die Kommunen anteilig, entsprechend ihrer Größe, gefördert werden. Was das Straßennetz betrifft, so geht es nach der Länge. „Wir haben in Coswig 76 Kilometer Gemeindestraßen mit Fußwegen und 13 Kilometer Radwege“, erklärt Wolfgang Weimann.
Um das Geld vom Freistaat zu erhalten, ist es im Gegensatz zu den vorangegangenen Jahren in diesem Jahr nicht notwendig, einen Antrag mit Benennung von Einzelmaßnahmen zu stellen und auch ein Eigenanteil der Stadt ist nicht erforderlich, sondern die Zuweisung erfolgt ohne Antrag aus Mitteln des Finanzausgleichsgesetzes in zum Vorjahr vergleichbarer Höhe. „Allerdings sind diese Maßnahmen auszuschreiben und an Fremdfirmen mit dem vorgegebenen Mindestvolumen zu vergeben“, heißt es in der Beschlussvorlage für den Stadtentwicklungsausschuss.
Zwar ist der Bescheid vom Freistaat noch nicht da, aber die Stadtverwaltung rechnet mit genauso viel Geld wie 2020, denn das Straßennetz ist ja weder kürzer noch länger geworden. Sodass voraussichtlich Fördermittel in Höhe von 126.000 Euro zur Verfügung gestellt werden. Zusätzlich hat die Stadt weitere Eigenmittel in Höhe von 31.895 Euro sowie einen Haushaltsrest aus dem Jahr 2020 wegen nicht verbrauchter Fördermittel in Höhe von 19.545 Euro zur Verfügung. Insgesamt macht das 177.440 Euro.
Mit dem Geld sollen die Auerstraße zwischen Buschweg und Waldstraße, die Röntgenstraße ab Hohensteinstraße, der Mittelweg in der Elbgausiedlung eine Asphaltdecke erhalten. Die dazu notwendige Großtechnik hätte der Baubetriebshof nicht zur Verfügung, weshalb schon deshalb Fremdfirmen engagiert werden.
Wolfgang Weimann macht darauf aufmerksam, dass alle aufgezählten Baumaßnahmen Reparaturen sind. Die richtig großen Brocken, die in diesem Jahr im Straßenbau angepackt werden, sind andere, wie der grundhafte Ausbau der Weinböhlaer Straße vom Kreisverkehr bis zur Kreuzung mit der Auerstraße. Im einstigen Cowaplastgelände wird eine Erschließungsstraße für das dort entstehende Gewerbegebiet gebaut, ebenso für das neue Wohngebiet Schillerhöfe. Allein für diese drei Projekte kommen zu den 440.000 Euro für die Straßenreparaturen noch einmal 1.6 Millionen Euro hinzu.
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