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Bäcker Liebscher: "Die Kunden sind in Habachtstellung im neuen Jahr"

Die Bäckerei Liebscher aus Weinböhla blickt auf ein schwieriges, aber gutes 2022 zurück. Erhöhte Preise, Personalmangel und Ungewissheit belasten den Blick in die Zukunft.

Von Natalie Stolle
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V. l.: Inhaber Karsten und Tina Liebscher mit Azubi Sarah Böhme suchen, um den Herausforderungen des neuen Jahres noch besser trotzen zu können, neue Mitarbeiter für ihre Filialen in Weinböhla, Moritzburg, Radebeul und Coswig.
V. l.: Inhaber Karsten und Tina Liebscher mit Azubi Sarah Böhme suchen, um den Herausforderungen des neuen Jahres noch besser trotzen zu können, neue Mitarbeiter für ihre Filialen in Weinböhla, Moritzburg, Radebeul und Coswig. © Arvid Müller

Weinböhla. Nicht mehr alle Brötchen werden noch in penibler Handarbeit hergestellt. Bei der Bäckerei Liebscher sieht das jedoch anders aus. Tradition wird hier großgeschrieben. Seit 1970 finden sich an verschiedenen Standorten im Landkreis Meißen die Filialen, die auf die beiden Gründer Brigitte und Werner Liebscher zurückgehen.

Angefangen hat jedoch alles in Weinböhla als Handwerksbäckerei. Mittlerweile haben Tina und Karsten Liebscher das Zepter übernommen und sorgen für Brötchen, Kuchen und Torten hinter den Ladentheken. „Traditionell, aber auch offen für Neues“, beschreibt Karsten Liebscher sein Konzept.

Steigende Preise und mangelndes Personal

Das Jahr 2022 bleibt ihm, wie vielen anderen sicher auch, schwierig in Erinnerung. Dabei sei die Bilanz letztendlich ganz gut gewesen. Die Kunden seien treu geblieben, neue wären ebenfalls hinzugekommen. Selbst das Stollengeschäft, wo mit einem erheblichen Einbruch der Einnahmen gerechnet wurde, lief besser als erwartet. So haben sie nur geringfügig weniger verdient als die Jahre zuvor. „Man hat sich irgendwie durchgewurschtelt durch dieses Jahr mit den schlimmen Meldungen“, so Liebscher.

Das neue Jahr wartet nun mit weiteren Herausforderungen auf, die auch am Familienunternehmen nicht spurlos vorübergehen. Die Preise wurden angezogen, was sich aufgrund von Rohstoffmangel und dem angehobenen Mindestlohn ergeben hat. Dazu kommt der Personalmangel. Einerseits, weil einige Verkäufer den Job gewechselt haben und andererseits der hohe Krankenstand für Ausfälle gesorgt hat.

Keine Entspannung in Sicht

Auch das Kaufverhalten der Kunden momentan sei noch merklich zurückhaltender, berichtet Liebscher. „Die Kunden sind in einer Habachtstellung. Es herrscht noch eine große Ungewissheit, wie es weiter geht.“ Eine Entspannung der Situation sei derzeit noch nicht in Sicht. Mit Investitionen das Unternehmen betreffend, ist Liebscher 2023 ebenfalls erstmal vorsichtig. Auch hier zeigt sich eine gewisse Habachtstellung.

Um zumindest den Personalmangel schnellstmöglich auszugleichen, sucht die Bäckerei für die Filialen Weinböhla, Moritzburg, Radebeul und Coswig Verkäufer in Vollzeit, Teilzeit oder pauschal. Bewerber sollten Liebe zu Backwaren mitbringen sowie Herzlichkeit und Offenheit. Auch Kraftfahrer sind gefragt.