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Radfahrer wollte B169 überqueren

Am Abzweig Röderau kam es am Mittwochnachmittag zu einem schweren Unfall. Zu den Ursachen ermittelt jetzt der Unfalldienst.

Von Kevin Schwarzbach
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Der Unfall ereignete sich direkt an der Kreuzung Röderau/Moritz.
Der Unfall ereignete sich direkt an der Kreuzung Röderau/Moritz. ©  Sebastian Schultz

Zeithain. Der 76-jährige Radfahrer, der am Mittwochnachmittag auf der B169 mit einem 2er BMW zusammenstieß und anschließend per Rettungshubschrauber ins Krankenhaus geflogen werden musste, wollte die Bundesstraße in Höhe des Überweges am Abzweig Röderau/Moritz queren. Das teilte die Pressestelle der Polizei auf Nachfrage der Sächsischen Zeitung mit.

Damit widersprechen die Beamten den unmittelbar nach dem Unfall im Internet kursierenden Vermutungen, dass der Radfahrer die B169 unerlaubterweise in Fahrtrichtung befahren haben könnte. Solche Spekulationen waren aufgekommen, da es in der Vergangenheit im Abschnitt zwischen Riesa und Zeithain bereits Vorfälle gegeben hatte, bei denen Radfahrer auf der Bundesstraße unterwegs waren. Die gefährlichen Ausflüge hatten bei vielen Beobachtern nicht nur für Unverständnis gesorgt, sondern auch eine Debatte um die Radweg-Beschilderung in Riesa ausgelöst.

Sperrung wegen Spurensicherung

Wie genau es zu dem Unfall am Mittwochnachmittag kommen konnte, ist derzeit aber noch unklar. Laut Angaben eines Polizeisprechers hat der Unfalldienst noch am selben Abend die Ermittlungen aufgenommen. Die Bundesstraße musste in Richtung Riesa infolge des Unfalls voll gesperrt werden, der Verkehr wurde von 16 bis 20 Uhr über Röderau umgeleitet. Dadurch kam es teilweise zu einem Rückstau bis nach Zeithain. Grund für die lange Sperrung war die Spurensicherung durch den Unfalldienst. Die ist nötig, um den Unfall im Nachhinein rekonstruieren zu können. Unter anderem werden dafür Fotos angefertigt, Abstände gemessen und Markierungen vorgenommen.

Zum Zustand des schwer verletzten Radfahrers gibt es aktuell noch keine Auskünfte. Sicher ist nur, dass der 76-Jährige die B169 am Mittwochnachmittag mit seinem E-Bike queren wollte, als er vom BMW eines 82-Jährigen erfasst wurde. Anschließend waren mehrere Rettungswagen und Einsatzkräfte der Polizei vor Ort. Der hinzugerufene Rettungshubschrauber landete unweit des Unfallorts und brachte den Radfahrer ins Krankenhaus. An den Fahrzeugen entstand durch den Unfall laut Angaben der Polizei ein Schaden von rund 5.500 Euro.

15 Unfälle pro Tag

Der Unfall auf der B 169 ist schon der zweite binnen weniger Tage. Fast an gleicher Stelle hatte es bereits vergangenen Freitag gekracht. Eine 17-Jährige war mit einem VW Tiguan auf der Bundesstraße Richtung Zeithain unterwegs, als sie an der Ampelkreuzung Röderau/Moritz bremsen musste. Dabei fuhr der nachfolgende 29-jährige Fahrer eines Mercedes Atego auf den VW auf. Die Jugendliche und eine 54-jährige Insassin wurden dabei verletzt.

Laut Statistik der Polizei gab es im Landkreis Meißen im vergangenen Jahr rund 15 Verkehrsunfälle pro Tag. Die Zahl ist damit seit 2016 leicht rückläufig. Bei den 5 538 erfassten Unfällen gab es im Kreis Meißen insgesamt 649 Leichtverletzte, 247 Schwerverletzte und 11 Tote. Zu den Hauptunfallursachen zählen laut Statistik der Polizei die Missachtung von Vorfahrt, Fehler beim Abbiegen und unangepasste Geschwindigkeit.