Von Tobias Wolf
Nein, vergnügungs- steuerpflichtig war Autofahren in der Dresdner Innenstadt am Sonntag nicht. Wegen eines Radrennens hatte die Stadt schon im Vorfeld von massiven Verkehrsbehinderungen gesprochen und Autofahrer gewarnt. Was damit gemeint war, konnten sich wohl die wenigsten vorstellen. Hunderte Autofahrer suchten den ganzen Tag entlang der Sperrstrecke verzweifelt Schlupflöcher, um irgendwie ins Zentrum zu kommen. Oft vergeblich.
Wer sonst 15 Minuten von Blasewitz bis zum Postplatz brauchte, musste am Sonntag gut eine Stunde Fahrzeit und Umwege über die Südvorstadt in Kauf nehmen. Fast alle Zufahrten zum 26er-Ring im Zentrum waren gesperrt. Nur über die St.-Petersburger Straße, die Budapester Straße und die Augustusbrücke ging es vorwärts.
Noch etliche Sperrungen bis Jahresende
Nach Angaben der Stadt gab es in diesem Jahr etwa 20 solcher Veranstaltugen „mit einem gewissen größeren Ausmaß an Zuspruch seitens des Publikums bzw. der Teilnehmerschaft“, die großräumige Sperrungen im Zentrum nach sich zogen. Dabei sind allerdings nicht die Pegida-Demonstrationen, Fußballspiele oder das Nachtskaten eingerechnet. Für das restliche Jahr 2015 rechnet das Rathaus mit etwa weiteren 20 Sperrungen wegen Veranstaltungen wie am Sonntag. Besonders häufig würden der Theaterplatz nebst angrenzenden Straßen, das Terrassenufer sowie die Augustusbrücke mehr oder weniger lange gesperrt.
Lisa Fröbe und Michael Förster wollten nur schnell ein paar Servierplatten zu einem Caterer in der Maxstraße zurückbringen. „Wir haben gut 15 Minuten länger gebraucht als sonst und mussten das Zeug dann wegen der Baustelle auch noch weit schleppen“, sagt der 26-Jährige. In eine etwas verzwicktere Situation gerieten Autofahrer am Tunnel Wiener Straße. Laut Polizeiführer Heiko Perlebach war die Zufahrt zwar eindeutig mit einem Sackgassenzeichen beschildert worden. Dennoch hielten sich einige Autofahrer nicht daran und landeten schließlich in der Tiefgarage unter dem Wiener Platz. Um wieder herauszukommen, mussten sie dann Parkgebühren bezahlen. (mit szo)