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Radweg an S 81 wird geplant

Im Gespräch von Minister Martin Dulig mit den Bürgermeistern von Moritzburg und Weinböhla wurde auch beraten, was sofort für mehr Sicherheit zu tun ist.

Von Sven Görner
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Mögliche Routenführung   für einen Radschnellweg Weinböhla – Moritzburg – Dresden.
Mögliche Routenführung für einen Radschnellweg Weinböhla – Moritzburg – Dresden. © SZ-Grafik

Moritzburg. Forderungen nach einem für den Alltagsverkehr tauglichen Radweg entlang der Staatsstraßen 80 und 81 zwischen dem Auerweg in Weinböhla und der Dresdner Stadtgrenze in Boxdorf gibt es schon länger. In der Radverkehrskonzeption des Freistaats aus dem Jahr 2014 ist zumindest der Abschnitt von Weinböhla bis zur S 177 – der Verbindungsstraße zwischen Moritzburg und Reichenberg – mit der höchsten Priorität eingeordnet. Geplant wird bisher aber nur das kleine Stück bis Auer.

Nach dem tödlichen Radfahrerunfall Ende November auf der S 81 in der Nähe von Friedewald ist nun Bewegung in die Sache gekommen. Sicher nicht zuletzt auch wegen der von dem Coswiger Tobias Knibbe gestarteten Online-Petition, die von über 3.500 Menschen unterstützt wird. Bereits Mitte Februar gab es im Roten Haus in Dippelsdorf eine von der Gemeinde Moritzburg organisierte Gesprächsrunde mit zwei Vertretern des Sächsischen Staatsministeriums für Wirtschaft und Arbeit (SMWA). Ein Gesprächstermin von Minister Martin Dulig mit den Bürgermeistern von Moritzburg und Weinböhla war da bereits vereinbart.

In der Zusammenkunft hatte Moritzburgs ehrenamtlicher Wegewart Wolf-Rüdiger Meyer vorab bereits einen Teil der von ihm erarbeiteten Wegekonzeption der Gemeinde präsentiert, die voraussichtlich im März vom Gemeinderat beschlossen werden soll. Sie enthält auch die mögliche Routenführung für einen Radschnellweg Weinböhla – Moritzburg – Dresden (siehe Grafik). Dieser etwas mehr als zehn Kilometer lange Weg soll nicht komplett neu in die Landschaft gebaut werden, was die Realisierungschancen erhöhen könnte. Bernd Sablotny, Abteilungsleiter Verkehr im SMWA, bat an diesem Abend nicht nur um Überlassung der Präsentation, sondern zerstreute auch Bedenken, ob eine solche Trassenführung vom Freistaat finanziert werden würde. „Dafür ist nicht entscheidend, ob der Weg direkt an der Straße verläuft oder mäandert“, sagte er.

Am Dienstag fand nun das Gespräch Martin Duligs (SPD) mit den Moritzburger und Weinböhler Bürgermeistern Jörg Hänisch (parteilos) und Siegfried Zenker (CDU) statt. Nach SZ-Informationen nahmen daran auch Vertreter des Landesamtes für Straßenbau und Verkehr und der Moritzburger Wegewart teil. Über die Ergebnisse sollte in einer abgestimmten Pressemitteilung des Ministeriums und der Rathauschefs informiert werden, hieß es am Mittwoch auf Nachfrage vom Pressesprecher des SMWA. Er kündigte diese für Donnerstag an. Verschickt wurde sie nicht, sondern auf Freitag verwiesen.

Nach SZ-Informationen sollen die Planungen für den Radweg nun vergeben werden. Was allerdings nicht wirklich überrascht. Denn das Ministerium hatte im Zusammenhang mit der Radverkehrskonzeption des Freistaats das Ziel gesetzt, bis zum ersten Quartal dieses Jahres für alle 540 Kilometer der Priorität A zumindest die Planungen zu beginnen.

Eine echte Neuigkeit gibt es aber offenbar dennoch. Stimmen die Informationen der SZ, sollen die Planungen nämlich nicht nur, wie bisher vom Freistaat beabsichtigt, den Abschnitt der S 81 zwischen dem Ortsteil Auer und der S 179 betreffen. Vielmehr soll nun, wie in der Petition gefordert, ein kompletter Radweg bis zur Dresdner Stadtgrenze untersucht und geplant werden. Welche Rolle bei der Routenführung die von der Gemeinde Moritzburg geleistete Vorarbeit spielen könnte, ist nicht bekannt. Vielleicht gibt es dazu in der angekündigten Pressemitteilung eine Aussage.

Bereits im Roten Haus war über mögliche Sofortmaßnahmen gesprochen worden. Nach der Beratung beim Minister war jetzt die Rede davon, Schilder aufzustellen. Ob es dabei auch um Geschwindigkeitsbegrenzungen geht, muss sich zeigen. Die Feuerwehr fordert diese nicht erst seit dem tödlichen Radfahrerunfall.