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Radweg muss Umleitung nehmen

Trotz des Einspruchs von Naturschützern soll die Trasse durch die Fröhne gebaut werden. Wenn auch anders, als geplant.

Von Frank Korn
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© SZ-Grafik

Hartha. Anfang Oktober ist das erste, 1,9 Kilometer lange, Teilstück des Radwegs zwischen Waldheim und Rochlitz übergeben worden. Der zweite Teil des ersten Bauabschnitts von Waldheim bis zur Ortsumgehung Hartha soll voraussichtlich bis Ende Mai fertiggestellt werden (wir berichteten). Mit dem weiteren Bau des Radweges von Hartha in Richtung Geringswalde befasste sich eine Frage von Stadtrat Christian Zimmermann (CDU), die dieser bei der jüngsten Stadtratsitzung stellte: „Naturschützer haben Einwände, dass der Radweg auf der ehemaligen Bahntrasse durch die Fröhne führt. Welche Begründung geben sie an und gibt es eine Ausweichmöglichkeit, um den Radweg doch bauen zu können?“

Bürgermeister Ronald Kunze (parteilos) bestätigte, dass es durch den Vorsitzenden des Naturschutzverbandes Sachsen, Tobias Mehnert, einen Einspruch gegeben habe. Eine Ausweichstrecke wurde ausgearbeitet. „Der Radweg wird über einen Feldweg gegenüber der Firma Fichtner Nutzfahrzeuge, der die ursprünglich geplante Trasse kreuzt, auf den Heegweg geführt. Vom Heegweg aus geht es in der Fröhne offizielle Wege entlang bis zum Forstweg, der dann quer durch das Waldstück zur Staatsstraße 200 führt. Dort wird der Radweg auf der Bahntrasse weitergeführt“, informierte Baumatsleiter Ronald Fischer.

In der Zeit, in der die ehemalige Bahnstrecke nicht genutzt worden ist, könnten sich seltene Tiere angesiedelt haben. „Besonders von der Zauneidechse ist die Rede“, informierte Fischer über die Gründe der Naturschützer für den Einspruch. Die Problematik könne nur in einem entsprechenden Verfahren geklärt werden, das werde auch angegangen. „Bis eine endgültige Klärung erfolgt ist, muss es über die Ausweichstrecke gehen. Die Reinsdorfer Agrargenossenschaft stellt den angesprochenen Feldweg, der auf ihrem Grundstück verläuft, zur Verfügung“, so Ronald Fischer. Gemeinsam mit dem Bauträger, dem Landesamt für Straßenbau und Verkehr, sei deshalb auf diesen Streckenverlauf orientiert worden. „Dies ist eine Möglichkeit, wobei aber noch nicht alle Fragen geklärt sind“, betonte Fischer.

Der Einspruch des Naturschützers stieß nicht nur bei Christian Zimmermann auf Unverständnis. Frank Zenker (Freie Wähler Hartha) sagte. „Das ökologischste Verkehrsmittel, das Fahrrad, wird hier blockiert.“ Er unterbreitete den Vorschlag, Tobias Mehnert zur nächsten Stadtratsitzung einzuladen, damit er seine Beweggründe schildern könne. Matthias Thiel (CDU) wollte wissen, ob das Projekt dadurch gefährdet sei. Doch auf diese Frage gab es vom Bauamtsleiter ein klares Nein.

Tobias Mehnert war für unsere Zeitung für eine Stellungnahme nicht zu erreichen. Eine Anfrage per E-Mail blieb bis Freitagabend unbeantwortet.