Roßwein. Manche Fragen lassen sich Jahrzehnte später nicht mehr klären. Doch einen Versuch ist es wert. Deshalb startet die Stadt Roßwein einen Zeugenaufruf.
Es geht um den Sowjetischen Ehrenfriedhof an der Etzdorfer Straße. Dort gibt es einige Dinge, die in Ordnung gebracht werden müssen: vom Zaun angefangen, über die Einfassung von Einzelgräbern bis hin zur Aufarbeitung des Mahnmals im oberen Bereich. Dazu gab es ein erstes Gespräch mit der Leiterin des Büros für Kriegsgräberfürsorge und Gedenkarbeit der Botschaft der Russischen Föderationen (Sächsische.de berichtete).
Dabei sind einige Fragen insbesondere zur Entstehung dieses Ehrenhains offen geblieben. Namens der Vorbereitungsgruppe bittet der zweite stellvertretende Bürgermeister Peter Krause (Die Linke) jetzt, dass sich Zeitzeugen bei ihm melden.
Er fragt: Wann und durch wen wurde der Ehrenfriedhof angelegt und eingeweiht? Wer besitzt Unterlagen darüber oder kann etwas zu den einzelnen Grabstätten sagen?
Und: Welches Schicksal ist mit der etwas größeren Grabstelle verbunden, auf der das Datum 23. Oktober 1945 steht? Dort soll eine Frau, eine Zivilistin, begraben sein. Stimmt das? Wie ist sie ums Leben gekommen?
Soldaten, Kriegsgefangene und eine Zivilistin
Folgendes ist bisher bekannt: Laut der Dokumentationsstelle der Stiftung Sächsischer Gedenkstätten haben in Roßwein bis auf eben jene Ausnahme ehemalige Angehörige der Roten Armee ihre letzte Ruhe gefunden.
Es soll sich um Soldaten und Offiziere handeln, die Anfang Mai 1945 in Roßwein und Umgebung gefallen und später an die Etzdorfer Straße umgebettet worden sind, sowie um sowjetische Kriegsgefangene.
Wer Antworten hat, möge sich an Peter Krause, Tel. 0177 4337720, wenden. „Dokumente oder persönliche Aufzeichnungen sollen gesichtet, digitalisiert und danach dem Heimatverein sowie der Russischen Botschaft zur Verfügung gestellt werden“, erklärt Krause den Verfahrensweg.
Er sichert zu, dass die Eigentümer alle Dokumente unversehrt zurückerhalten. (DA/sig)
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