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Matsch im Kinder-Garten-Wettbewerb

Die Königsbrücker Kita bewirbt sich mit einem naturnahen Wasserlauf und ist nun in Runde zwei. Dafür gibt es 400 Euro. Am Ende winkt noch viel mehr Geld.

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Julian, Ferenc, Lena, Via und die anderen Kinder der Rappelkiste freut es, dass vielleicht bald eine Matschstraße im Garten entstehen soll.
Julian, Ferenc, Lena, Via und die anderen Kinder der Rappelkiste freut es, dass vielleicht bald eine Matschstraße im Garten entstehen soll. © Matthias Schumann

Königsbrück. „Unser Kinder-Garten – ein nachhaltiger Bildungsraum!“ Unter diesem Motto steht der 6. Sächsische Kinder-Garten-Wettbewerb. Er lädt alle Einrichtungen ein, mit den Kindern das Außengelände zu besonders naturnahen und gesundheitsfördernden Bildungsräumen zu gestalten. Die Kita Rappelkiste in Königsbrück bewirbt sich mit dem Projekt „Matsch-Spielplatz für immer neue Ideen“. Jetzt fand im Dresdner Hygienemuseum die Prämierung in der ersten Stufe statt. Aus allen Vorschlägen wurden 30 Einrichtungen ausgewählt, die mit jeweils 400 Euro prämiiert wurden. In der 2. Stufe im Frühjahr 2020 erhalten zehn Einrichtungen 1 000 Euro und die drei Gewinner in 3. Stufe im Herbst 2020 jeweils 2 500 Euro. Bewertungskriterien für die jetzige Auswahl waren das Motto der Einrichtung, die Förderung der ganzheitlichen Entwicklung, der Einbezug der Kinder, das pädagogische Konzept und die Schlüssigkeit im Gesamtkonzept.

Kita-Leiterin Katrin Täubner: „Unsere Rappelkiste hat die Jury überzeugt.“ Die Projektidee ist eine Matschstrecke in der Verlängerung zum 2015 geschaffenen Wasserlauf im Garten. „Erde, Lehm und Matsch sind nicht nur wertvolle Schätze für die kreative und sinnliche Wahrnehmung der Kinder, er ist auch als Lebens- und Beobachtungsraum eine hoch interessante Lernumgebung.“ Für diese Projektidee würden derzeit Partner gesucht. „Schließlich soll es auch im Alltag der Kinder funktionieren.“ Durchaus stolz habe man die Urkunde entgegengenommen – stellvertretend für den Träger, das Team, die Eltern, die „naturnahen Gärten“ und alle bisherigen Unterstützer. In vier Jahren sei trotz mancher Widrigkeiten Schönes und Sinnvolles auf dem Außengelände der Rappelkiste geschaffen worden. Zur Erinnerung: Im Juni 2017 hatte ein Sturm den etwa 2,5 Hektar großen Spielwald heimgesucht und gut die Hälfte des Geländes vernichtet.. Stück für Stück wurde danach das Gelände wieder nutzbar gemacht – umgefallene Bäume und Unrat weggeräumt, Zaun instand gesetzt, Planung gemacht, Gelände modelliert, gepflanzt und Bildungsräume gestaltet. Das integrative Kinderhaus „Rappelkiste“ ist eine Einrichtung der Stadt Königsbrück auf Stenzer Flur. 2018 feierte die Einrichtung ihr 60-jähriges Bestehen. Das Haus umfasst sieben Gruppen (drei in der Krippe und vier im Kindergarten). Maximal 112 Kinder im Alter von einem bis sechs Jahren können betreut werden. Begleitet werden die Kinder im Alltag von einem Team aus elf Erziehenden, zwei berufsbegleitenden Auszubildenden, zwei Sozialpädagoginnen und den technischen Kräften. „Wir arbeiten naturnah nach dem situationsorientierten Ansatz in halboffenen gemischten Gruppen“, so die Leiterin. Das Motto der Einrichtung lautet seit 2012 „Natürlich nachhaltig“.

Jetzt, nach der Delegierung des Projektes in Runde 2 des Wettbewerbes, hoffe das Team auf die weitere Hilfe aller Unterstützer. Katrin Täubner: „Ich freue mich auf die konstruktive Zusammenarbeit, die nächste schöne Ecke im Garten, dreckige Kinderhände und glänzende Kinderaugen.“ (SZ)