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Rathmannsdorf wird zur Sackgasse

Die Staatsstraße wird für vier Tage dicht gemacht. Die Kita ist nur über Umwege erreichbar, der Schülerverkehr eingeschränkt.

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© Katja Frohberg

Von Gunnar Klehm

Zwei Kinder stehen im Garten der Kita Spatzennest in Rathmannsdorf und winken den Autofahrern zu. Gegenwärtig schlängeln sich die Autokolonnen besonders nah an der Einrichtung entlang. Wo die Behelfsfahrbahn der Staatsstraße 163 während der Bauphase verläuft, wird später einmal der Geh- und Radweg angelegt. Die Spur, auf der sich jetzt die Fahrzeuge durch den Ort schieben, ist eng. Dieses Nadelöhr wird zum Ende des Monats sogar komplett dicht gemacht.

Vom 26. bis 29. Juni wird im Bereich am Gemeindeamt die neue Schwarzdecke auf die Hohnsteiner Straße aufgebracht. Das ist für die Qualität und die Bauzeit am besten, wenn das in einem Zug passiert. Deshalb wird die Straße in dieser Zeit komplett für den Fahrzeugverkehr gesperrt.

Diese Hiobsbotschaft verkündete Bürgermeister Reiner Hähnel (CDU) kürzlich im Gemeinderat. Die Sperrung hat zur Folge, dass Autofahrer aus Richtung Porschdorf zur Bundesstraße 172 über Kohlmühle oder den Ortsteil Höhe fahren müssen. Und umgekehrt. Das hat nicht nur einen etwa drei Kilometer längeren Fahrtweg zur Folge, sondern auf der Bergstraße zur Höhe kann es wegen der engen Straße auch noch gefährlich werden, wenn wesentlich mehr Autos dort verkehren als normal.

Wie Eltern während der Straßensperrung die Kita erreichen, die direkt an der Straßenbaustelle liegt, darüber werden sie schriftlich informiert. „Die Schreiben gehen jetzt raus“, sagte Kita-Leiterin Bärbel Nikolaus am Freitagnachmittag. Sie steht in engem Kontakt mit der Baufirma und freut sich über deren Entgegenkommen. Alle Baufahrzeuge standen beispielsweise still, als sich die Kita zu einem Ausflug Richtung Bahnhof aufmachte.

Die Kita und das im selben Gebäude befindliche Gemeindeamt kann man während der Sperrung mit dem Auto aus Richtung Porschdorf ansteuern, vom Ring aus gelangt man nur zu Fuß dort hin.

Problematisch wird es mit den Linienbussen. Am Sonnabend und Sonntag wird es keine Verbindung von Bad Schandau nach Porschdorf geben. Die Linie 253 verkehrt an diesen beiden Tagen lediglich zwischen Porschdorf-Waltersdorf-Bastei-Pirna.

Busse fahren über Prossener Berg

Extra früh aufstehen müssen am 26. und 27. Juni die Schüler, die auf den Schulbus angewiesen sind. „Die Fahrt 6.38 Uhr des Originalfahrplans der Linie 253 nach Bad Schandau mit anschließender Weiterfahrt nach Sebnitz kann nicht mehr stattfinden“, teilt die Oberelbische Verkehrsgesellschaft Pirna Sebnitz (OVPS) mit. Wer bisher diese Fahrt genutzt hat, muss nun den Bus 5.50 Uhr ab Waltersdorf nach Bad Schandau nehmen und kann dort entsprechend umsteigen. „Die betroffenen Schulen in Bad Schandau, Königstein und Sebnitz werden von uns separat informiert“, erklärt Ulrike Langhammer von der OVPS.

An jenem Donnerstag und Freitag wird das Verkehrsunternehmen sogenannte Midibusse einsetzen. Die sind wesentlich kleiner als die herkömmlichen Gefährte und bieten 28 Fahrgästen Platz, sodass diese Busse eine Umleitungsstrecke von Prossen über den Weinbergweg nach Waltersdorf fahren können. Das hatte sich schon bei der Sperrung der Straße am Porschdorfer Berg bewährt. Dieser Midibus fährt von Porschdorf hinunter bis zum Raiffeisenmarkt in Rathmannsdorf und wieder zurück. Das hat zur Folge, dass nun auch in Prossen während der Busumleitung Ampeln aufgestellt werden müssen, denn die Straßen sind zu schmal für einen Begegnungsverkehr.

Bis zum Aufbringen der Schwarzdecke haben die Baufirmen noch einiges zu tun. Die Staatsstraße wird seit Mai vergangenen Jahres auf 1,3 Kilometern Länge grundhaft ausgebaut. Bis Ende des Jahres soll die Straße fertig sein. Bis dahin muss der Ort weiter mit erheblichen Verkehrsbehinderungen leben.

Vollsperrung Hohnsteiner Straße in Rathmannsdorf von Donnerstag, 26.6., bis Sonntag, 29.6.