Dass Politiker sorgsam mit öffentlichen Mitteln umgehen müssen, versteht sich von selbst. Unüberlegte Investitionen und überteuerte Megaprojekte á la Berliner Flughafen verärgern nicht nur die braven Steuerzahler. Doch wenn es wie in diesem Fall um den Wunsch und die Zukunft einer ganzen Region geht, müssen die gewählten Volksvertreter auch tatsächlich den Willen des Volkes vertreten. Wenn aber Landräte oder Verkehrsverbünde ins Zeitalter der kleinen Fürstentümer zurückkehren und sich auf unsichtbare Grenzen zurückziehen wollen, dann sind die Fahrgäste, Pendler und umweltbewusste Zugfahrfans die Leidtragenden.
Erwarten darf man als Bürger und Steuerzahler aber, dass sich die Verantwortlichen zumindest darum bemühen, eine gemeinsame Lösung für ein Problem zu finden. Bevor das Totschlagargument „fehlendes Geld“ jeden Fortschritt und jede Idee vom Tisch fegen kann, müssen Vorschläge erarbeitet, diskutiert und abgewogen werden. Das kann aber nur funktionieren, wenn auch der Wille dafür zu erkennen ist.