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Reaktorgebäude wird bis 2018 komplett abgerissen

Lange Zeit ging nichts voran, da Geld fehlte. Jetzt können die Arbeiten weiter gehen.

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Rossendorf/Dresden. An den zwei großen Abrissprojekten des Vereins für Kernverfahrenstechnik und Analytik (VKTA) wird wieder kontinuierlich gearbeitet. Konkret geht es um das Gebäude des Rossendorfer Forschungsreaktors, wo einst 951 Brennstäbe aktiv waren, und die Halle der Radio-Isotope, wo Medikamente entstanden. Geplant war vom Freistaat zunächst, sie bis 2011 abzureißen. Doch seit Jahren verzögert sich das Vorhaben aufgrund unbekannter Einbauten und fehlenden Geldes. VKTA-Chef Peter Sahre erklärt, in welchen Schritten es nun weitergeht.

Die Reaktorhalle

In ihr sind Wände und Decke feldweise kontrolliert und zum Abriss freigegeben. Allerdings wurden bei der Untersuchung des Kellerbereiches, in dem der Reaktor stand, strahlende Teilchen nachgewiesen. Deshalb kann dieser Bereich nicht wie geplant im Boden bleiben, sondern muss unter Strahlenschutzbedingungen abgerissen werden. Der unbelastete Hallenteil wird voraussichtlich zur Jahresmitte 2015 verschwinden. Anschließend wird der Reaktorkeller Ende 2015 bis Anfang 2016 unter strenger Kontrolle abgebrochen und der kontaminierte Betonbruch gesäubert oder bei starker Belastung zwischengelagert.

Der Büroteil im Reaktorgebäude

Seit 2012 werden alle Einbauten entfernt sowie Fußböden rausgerissen. Die radiologische Untersuchung ist bereits erfolgt. Belastete Teile werden in der eigenen Anlage dekontaminiert. Der Abriss wird sich an die der Reaktorhalle 2015 anschließen.

Die Radio-Isotopenhalle

Von diesem Gebäude sind nur noch Fundamente übrig. Auch sie sollten eigentlich so weit gesäubert werden, dass sie als unbedenklich im Boden hätten bleiben können. Doch laut Peter Sahre gibt es Bereiche, die nur mit extrem großem Aufwand gereinigt werden könnten. So hat man sich für den Totalabriss entschieden, der aufgrund weniger aufwendiger Messungen kaum teurer sei. Bis Jahresmitte sollen alle Teile aus dem Boden entfernt sein. 2014 könnte das Gelände mit Zustimmung der Behörden zur weiteren Nutzung freigegeben werden. Dass Helmholtz-Forschungszentrum habe bereits Bedarf dafür angemeldet, so Sahre.

Das Filterhaus

Hinter dem Reaktorgebäude befindet sich die Filterhalle mit Schornstein, über den die Luft aus dem Reaktor abgeleitet wurde. Im Juli wird der 50 Meter hohe Schornstein zunächst umgelegt und vier Monate lang gründlichst untersucht. „Er ist definitiv kontaminiert“, so Sahre. Stückchenweise muss er unter einem Schutzzelt von zwei bis drei Mitarbeitern gereinigt werden. Das passiert unter permanenter Überwachung. Bis 2015 wird auch dieses Gebäude komplett verschwunden sein.

Das Geld für den Abriss

Im Doppelhaushalt des Landes Sachsen sind für dieses Jahr 2,3 Millionen Euro und für das kommende Jahr 1,1 Millionen Euro bereitgestellt. „Nach 2011, wo aus Finanzgründen gar nichts passierte, bin ich zuversichtlich, dass wir unseren Zeitplan halten können“, sagt Sahre. 2018, so das feste Ziel sei alles abgebaut und das Gelände neu verfüllt. Seine Mitarbeiter hätten die Planung enorm beschleunigt, damit das zu schaffen ist.