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Recht haben und Recht bekommen

Tipps für richtiges Verhalten im Rechtsstreitfall

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© Sang Hyun Cho

Gerichtsverfahren sind komplex und laufen nach strikten Regeln ab, die einem Laien normalerweise nicht vertraut sind. Wenn es zu einem Rechtsstreit kommt, werden die Angeklagten mit schwierig zu verstehenden Fachausdrücken konfrontiert. Das Gericht leistet in diesem Fall auch keine Hilfe. Es ist den beiden involvierten Parteien überlassen, den genauen Sachverhalt vorzutragen und die vorhandenen Beweismittel zu nennen. Falls dabei eine relevante Tatsache oder ein wichtiges Beweismittel vergessen wurde, ist das Risiko groß, den Prozess zu verlieren und eine Strafe zu erhalten, selbst wenn man sogar im Recht war. Außerdem besteht die Gefahr der Missverständnisse bei schriftlichen Anordnungen des Gerichts, genauso wie das Risiko Vorladungen zu missachten und Fristen zu verpassen. Deshalb sind die meisten Bürger mit der Führung eines Gerichtsprozesses und dem Ablauf im Zuge eines Rechtsstreits komplett überfordert.

Richtige Verhaltensweise bei strafrechtlichen Delikten

Wer als Verdächtiger in einem strafrechtlichen Delikt gehandelt wird und im Zentrum von diesbezüglichen Ermittlungen steht, sollte Achtsamkeit und Vorsicht walten lassen. Alle Aussagen, welche im Zusammenhang mit dem Ermittlungsverfahren erfolgen, haben eine rechtliche Relevanz. So kommt es häufig vor, dass es durch voreilige Aussagen gravierende Nachteile entstehen. In den meisten Fällen lassen sich diese Angaben im Anschluss nicht mehr revidieren. Wer sich unsicher ist und von der Anklage überrascht wird, sollte besser zuerst die Aussage verweigern.

Rechtzeitig einen rechtlichen Beistand suchen

Jeder Angeklagte kann das Recht beanspruchen, einen Rechtsanwalt zu konsultieren. Im Zusammenhang mit strafrechtlichen Delikten ist dafür eine Fachanwaltskanzlei für Strafrecht am besten geeignet. Nach der Verweigerung der Aussage sollte der Angeklagte zügig Kontakt mit einem Anwalt für Strafrecht aufnehmen. Bei strafrechtlichen Auseinandersetzungen geht es um kriminelle Delikte, welche bei einer Verurteilung extreme Folgen nach sich ziehen können. Das Strafgesetzbuch (StGB) sieht dafür in vielen Fällen ein besonders hohes Strafmaß vor. Eine Haftstraße hat sowohl auf beruflicher als auch auf sozialer Ebene viele negative Konsequenzen, selbst wenn sie ungerechtfertigt ist. Deswegen sollte der Angeklagte zeitnah einen Anwalt konsultieren, der auf Strafrecht spezialisiert ist.

Auf eine schnelle Beendigung des Verfahrens setzen

Der hauptsächliche Teil einer Verhandlung ist für den Angeklagten nicht nur belastend, sondern auch mit hohen Kosten verbunden. Wer im Rahmen der Strafverteidigung schnell und effektiv reagiert, kann oft eine frühzeitige Verfahrensbeendigung schon im Ermittlungsstadium erwirken. Auf diese Weise lassen sich viele Probleme vermeiden.

Individuelle Strategie festlegen

Strafrechtliche Delikte können sich stark voneinander unterscheiden, deshalb ist ein pauschales Vorgehen nach den üblichen Standards nicht angebracht. Aus diesem Grund sollte der Strafverteidiger für seinen Mandanten eine individuelle Strategie erarbeiten, welche für den jeweiligen Tatbestand optimiert ist. Dazu gehört zu Beginn eine umfassende Beratung, um den strafrechtlichen Tatbestand zu klären. Dabei spielt Ehrlichkeit zwischen beiden Parteien eine wichtige Rolle, unter Einbindung der Schweigepflicht. Nur so kann der Rechtsanwalt für Strafrecht seinen Mandanten korrekt unterstützen.

Rechtliche Fakten analysieren

Im Rahmen des Strafrechts gibt es zahlreiche Delikte, welche sich stark voneinander unterscheiden. Dazu gehören Einbruch, Diebstahl und Betrug, aber auch Unfallflucht und Verstoß gegen das Betäubungsmittelgesetz. Zu den extremen Fällen zählen Mord, Totschlag und Vergewaltigung. Für eine strategisch optimale Strafverteidigung ist zuerst eine Analyse der rechtlichen Fakten erforderlich. Anhand dieser Analyse kann oft schon eine erste Einschätzung erfolgen, ob das Rechtsverfahren einen positiven Ausgang nehmen wird.

Dieser Artikel entstand in Zusammenarbeit mit dem externen Redakteurin Annelise May.