Leipzig. Das Landgericht Leipzig hat die Verurteilung des Rechtsreferendars Brian E. wegen Landfriedensbruchs bestätigt. Die Kammer sah es als erwiesen an, dass sich der Kampfsportler im Januar 2016 an Krawallen von Neonazis und Hooligans im alternativ geprägten Leipziger Stadtteil Connewitz beteiligt hatte. Das Amtsgericht hatte den 27-Jährigen deswegen vor etwa einem Jahr zu einem Jahr und vier Monaten auf Bewährung verurteilt.
Mit seiner Entscheidung folgte das Landgericht der Forderung der Staatsanwaltschaft, die Berufung zu verwerfen. Der Verteidiger von Brian E. hatte im Berufungsprozess einen Freispruch gefordert. Sein Mandant sei "in dieser Gruppe gefangen" gewesen, hätte nichts von den geplanten Gewalttaten gewusst und hätte den Zug durch den Stadtteil auch nicht verlassen können, so Jürgen Schäfer.
Das Urteil des Landgerichts ist noch nicht rechtskräftig. Wird es dies, hätte der angehende Jurist keine Zukunft im Staatsdienst. Der Beschuldigte hatte am Ende der Verhandlung gesagt, bei dem Urteil gehe es um sein ganzes restliches Leben.
Ein Ausschluss aus dem öffentlichen Dienst sei auch wegen Zweifeln an der Verfassungstreue möglich, sagte ein Gerichtssprecher. Auf einem Foto im Internet zeigt der Kampfsportler seinen freien Oberkörper mit Tätowierungen mit Hakenkreuzen und anderen rechtsextremistischen Symbolen. Auch das Oberlandesgericht, das für Sachsens Rechtsreferendare verantwortlich ist, hatte ihn deswegen angezeigt. (dpa)