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Reine Kopfsache

Am Wendischen Graben in Bautzen öffnete jetzt ein Geschäft für Helme, die mehr bieten als Schutz. Zunächst auf Probe.

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© Carmen Schumann

Von Carmen Schumann

Bautzen. Pflicht sind sie in Deutschland noch nicht, die Fahrradhelme. Doch besser ist es, wenn man einen solchen Schutz trägt. Zumal sich die Hersteller heutzutage einiges einfallen lassen, um den Radlern sogar noch einen Mehrwert zu bieten. Gordian Krahl und Tim Döke sind immer auf der Höhe der Zeit. Bereits vor zwei Jahren richteten sie eine Online-Plattform ein, auf der sie zunächst Arbeitsschutzhelme vertrieben. Später stellten sie das Angebot um und boten nicht nur die allerneuesten Helme für Fahrradfahrer, sondern auch für Skiläufer und Reiter an.

Diese Sache ließ sich gut an. Doch mittlerweile wuchsen den beiden jungen Männern die Helme im übertragenen Sinne über den Kopf – sprich, sie suchten dringend nach Lagerkapazitäten. Und wenn schon ein Lager, warum dann nicht auch einen angeschlossenen Verkauf starten, dachten sich Gordian Krahl und Tim Döke.

Bei der Suche nach passenden Räumen stießen sie auf ein leer stehendes Geschäft in der Ladenzeile am Best-Western-Hotel. Seit Anfang Januar können Radler und Skifahrer nun ihre Kopfbedeckungen auch mal persönlich begutachten und anprobieren. Das Geschäft nennt sich wie die Internet-Plattform „Helmheld“. Angemietet haben es Gordian Krahl und Tim Döke vorerst nur als Test-Shop. Das ist eine Idee von City-Managerin Gunhild Mimuß, die damit den Leerstand in Bautzen bekämpfen will. Der Mietvertrag gilt erst einmal drei Monate, kann aber danach auch verlängert werden.

Gunhild Mimuß, die den Newcomern viel Glück wünscht, hofft, dass sich das Geschäft länger als nur drei Monate halten kann. Denn interessant wird es ja erst so richtig ab Frühjahr, wenn die Radler wieder verstärkt auf die Piste gehen. Auf alle Fälle könnte das Geschäft auch für Touristen interessant sein, befindet die City-Managerin. Deswegen sei die Lage direkt gegenüber vom Reichenturm und neben dem Eingang zum Best-Western-Hotel ideal. Und in der Tat hätten sich schon Hotelgäste bei ihm nach seinem Angebot erkundigt, sagt Gordian Krahl. Er sagt, man sei ständig mit den Herstellern in Kontakt, um Neuigkeiten, die auf den Markt kommen, nicht zu verpassen.

So gibt es beispielsweise einen sogenannten Klapphelm, der sich – ähnlich wie seinerzeit die Klappzylinder – platzsparend zusammenfalten lässt. So passt er in (fast) jede Tasche. Mit Zylindern kennt sich der Sorbe Gordian Krahl übrigens aus, denn er ist nicht nur Radfahrer, sondern auch Osterreiter. Begeistert zeigt er auch Helme, die eine integrierte Freisprecheinrichtung besitzen, die per Bluetooth mit dem Handy verbunden ist, sodass man damit telefonieren und Musik hören sowie sogar Navigationssysteme nutzen kann. Interessant findet Gordian Krahl auch die allerneuesten Skihelme, für die man keine Skibrille benötigt, weil sie mit einem Visier ausgestattet sind.

Wichtig für die Verkehrssicherheit seien solche zusätzlichen Elemente wie blinkende LEDs, die anzeigen, wohin man abbiegen will, oder eine integrierte Beleuchtung. Wie Gordian Krahl sagt, tragen die Hersteller mittlerweile sogar der Tatsache Rechnung, dass die E-Bikes schneller sind, als normale Fahrräder. Deshalb werden Helme für E-Biker stabiler gebaut. Zielgruppe für das Geschäft und die Internet-Plattform „Helmheld“ sind sowohl junge sportliche Menschen als auch die reifere Generation.