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Reinhard Seeliger erhält Verdienstorden

Gemeinsam mit anderen engagierten Bürgern wird der Görlitzer Kirchenmusikdirektor nächste Woche in Dresden geehrt.

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© Nikolai Schmidt

Görlitz/Dresden. Am Dienstag zeichnet Ministerpräsident Michael Kretschmer in der Fürstengalerie des Residenzschlosses Dresden 17 Bürger mit dem Verdienstorden des Freistaates Sachsen aus. Damit werden Menschen geehrt, die sich im politischen, wirtschaftlichen, kulturellen, sozialen, gesellschaftlichen oder ehrenamtlichen Bereich in herausragendem Maße einsetzen.

Zu ihnen gehört in diesem Jahr auch der Görlitzer Kirchenmusikdirektor Reinhard Seeliger. Der 58-Jährige habe sich in außergewöhnlichem Maße für die Kirchenmusik in Görlitz engagiert, heißt es in einer Mitteilung der Sächsischen Staatskanzlei. Und weiter: „Als Direktor der ehemaligen Hochschule für Kirchenmusik und seit nunmehr zwei Jahrzehnten als Leiter des Bachchors prägte und prägt er maßgeblich die Kirchenmusikkultur im ostdeutschen Raum.“

Mit seinem Wirken um die Wiedererrichtung der Sonnenorgel habe er sich Anerkennung weit über die Neißestadt hinaus erworben. Als Spiritus rector des Projektes Sonnenorgel e. V. bewirkte er eine weltweite Ausstrahlung. Viele Benefizkonzerte unter seiner Leitung, der 1998 eingerichtete „Orgelpunkt 12“ sowie zahlreiche Orgelführungen, waren erforderlich, bis die berühmten „Sonnen“ wieder erklingen konnten. Außerdem setzte sich Seeliger für die Restaurierung von Orgeln im polnischen Schlesien ein. „Er trägt damit zum Erhalt der Orgellandschaft im Nachbarland bei“, teilt die Staatskanzlei mit. Auch als Orgelsachverständiger diene er dem Kulturgut Orgel im schlesischen und sächsischen Raum.“ Unter der Leitung Seeligers fand auch der erste Auftritt des Görlitzer Bachchores in Breslau statt, dem Sänger aus Polen und Deutschland angehörten. Bei dem Sächsischen Verdienstorden handelt es sich um die höchste staatliche Auszeichnung des Freistaates. Er wurde 1996 gestiftet und erstmals am 27. Oktober 1997 verliehen. Ihn können sowohl in- als auch ausländische Persönlichkeiten erhalten, die sich um den Freistaat Sachsen und seine Bevölkerung besonders verdient gemacht haben. Insgesamt darf die Zahl der lebenden Ordensträger 500 nicht überschreiten. Bisher wurde er nach Angaben der Staatskanzlei 301-mal verliehen. „Es freut mich sehr, diese Ehrung vornehmen zu dürfen“, sagte Kretschmer vorab. „Bei den zu Ehrenden handelt es sich um Bürgerinnen und Bürger, die dem Freistaat in besonderer Weise verbunden sind. Und die sich mit bewundernswertem Engagement um Sachsen und die Menschen, die hier leben, verdient gemacht haben. Sie stehen stellvertretend auch für all jene, die sich mit Herz und ihrer ganzen Persönlichkeit für unser demokratisches Gemeinwesen einsetzen“, so Kretschmer. (SZ)