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Reinsdorfer triumphieren mit Sachsen

Drei Piloten von Raudies Racing starteten bei den Cross-Finals. Dort gab es für die Auswahl des Freistaates Grund zum Feiern.

Von Dirk Westphal
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Eddy Frech vom Reinsdorfer Team Raudies Racing/WorkHarder erkämpfte in der Einzelwertung der Klasse bis 85ccm bei den Crossfinals in Magdeburg einen beachtlichen vierten Platz.
Eddy Frech vom Reinsdorfer Team Raudies Racing/WorkHarder erkämpfte in der Einzelwertung der Klasse bis 85ccm bei den Crossfinals in Magdeburg einen beachtlichen vierten Platz. © Team/Blitze Pics

Magdeburg. Die Reinsdorfer Motorsportgemeinde war am Wochenende auf Reisen. Nicht nur, dass drei Piloten des Teams Raudies Racing/WorkHarder bei den Cross-Finals in Magdeburg starteten, auch zahlreiche Anhänger reisten in die Börde.

Bei hochsommerlichen Temperaturen von 30 C° wurde bei den Crossfinals auf einer perfekt vorbereiteten Piste Deutschlands beste Motocross-Regionalserie ermittelt. Insgesamt waren 19 Regionalverbände mit insgesamt 152 Fahrern am Start. Gewertet wurde nach einem einfachen System: Die 16 Platzierungen der acht nominierten Fahrer pro Team ergaben, bei zwei Streichergebnissen, summiert das Ergebnis. Das Bundesland mit den wenigsten Punkten holte den Sieg.

„Jeweils die ersten zwei Platzierten jeder Serie nahmen teil, sodass die schnellsten Piloten Deutschlands am Start waren“, erklärt der Reinsdorfer Teamchef Veit Raudies. Umso mehr freute er sich, dass für die Serie, die im Freistaat Sachsen gefahren wird, von acht Piloten drei aus seinem Team bei diesem absoluten Saisonhöhepunkt nominiert waren. Die Fahrer des mittelsächsischen Rennstalls zeigten sich dabei in unterschiedlicher Verfassung.

In der Klasse der jüngsten Starter, bis 65ccm, gingen der Großschirmaer Justin Turowski und Oskar Gühne aus Reinsdorf ans Startgitter, um bei den Acht- bis Zwölfjährigen für Sachsen Punkte zu sammeln. Im Training belegten die Reinsdorfer Platz sechs und acht. Justin kam dann in beiden Rennen jeweils auf dem sechsten Platz ein. Oskar hatte dagegen richtig Pech.

Totalausfall nach Bremsdefekt

Im ersten Lauf verbog sich durch einen Startcrash die hintere Bremsanlage an seiner KTM. Mit mächtig Adrenalin versuchte er, das Feld von hinten aufzurollen. Dabei schätzte er den Schaden falsch ein und es kam mit überhitztem Motor und kaputter Kupplung zum Totalausfall. „Da war die Brille von innen nass. Neben der Hitze von den Tränen“, sagt Raudies, der dem Elfjährigen damit Trost spendete, dass es noch einen zweiten Lauf gab. 

Mit dem reparierten Motorrad startete Oskar in diesem von Platz vier, wurde dann allerdings von Justin überholt und belegte am Ende den achten Platz von 38 qualifizierten Startern. „Allerdings hat er dennoch nicht das abgeliefert, was er kann. Unter normalen Umständen wäre vielleicht der dritte Platz drin gewesen“, resümiert Raudies und fügt an: „Aber man braucht auch Glück. Und außerdem sind es noch Kinder und keine Maschinen. Da gilt es bei solchen Veranstaltungen aus Fehlern zu lernen.“

Als dritter Reinsdorfer war der 14-jährige Eddy Frech in der Klasse bis 85ccm am Start. Der Bahrataler, der schon bei den ADAC MX-Masters und auch bei internationalen Rennen aktiv ist, zeigte sich in guter Verfassung. Schnell und stabil, fasste es Veit Raudies zusammen. Im Training belegte Eddy den dritten Rang. 

Der Start zum ersten Lauf ging allerdings daneben. So beendete er die erste Runde als 17., um, angetrieben von den etwa 200 sächsischen Fans an der Strecke, eine tolle Aufholjagd zu starten. Dabei zeigte er eine spektakuläre Leistung und war innerhalb von 15 Minuten an die Spitze herangefahren. In der letzten Kurve überholte er und beendete das Rennen auf Platz drei.

Riesenjubel über dritten Platz

Entsprechend groß war Jubel im Team. Im zweiten Lauf setzte sich Eddy Frech mit den ersten Fünf vom Start an ab. Beim Angriff auf einen Podestplatz rutschte er weg, ging zu Boden und fiel auf Rang acht zurück. Umgehend verbesserte sich der Reinsdorfer nochmals auf Platz fünf. Doch dann war das Rennen zu Ende. „Schade. Eine Runde länger und es wären noch zwei Plätze drin gewesen“, resümiert Raudies und sagt weiter: „Aber hätte, hätte Fahradkette ...... Man muss mit den Regularien leben und damit arbeiten.“

In der Gesamtwertung zeigte sich Eddy Frech mit Platz vier natürlich sehr zufrieden und war genauso glücklich wie die anderem beiden Jungs aus seinem Team und die restlichen sächsischen Fahrer. Denn die gewannen den Teamwettbewerb in diesem Jahr mit 14 Punkten Vorsprung und durften sich als Sieger des Cross-Finals 2019 anständig feiern lassen. „Es war ein Riesenerlebnis für die Kinder. Bei den gezeigten Ergebnissen hat man gesehen, dass die sächsische Landesmeisterschaft schon ein sehr starkes Niveau besitzt und wir uns mit unseren Fahrern nicht verstecken müssen“, sagt Veit Raudies. 

Zeit, sich mit seinen Schützlingen lange über diese Erfolge zu freuen, hat der Reinsdorfer Teamchef allerdings nicht. Am Donnerstag zieht wieder der Trainingsalltag ein, und schon am kommenden stehen in Hainichen die nächsten Rennen um die Sachsenmeisterschaft an.