Hoyerswerda
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Reißhaken kappt Asphaltaufbruch-Gefahr

Da die Instandsetzung der Alten Schulstraße in Bernsdorf nicht erfolgt, ist nun Geld für die Waldbadstraße übrig

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Dieser mit einem Reißhaken ausgestattete Traktor des Bernsdorfer Bauhofes war im Sommer 2014 auf mehreren Radwegen und Straßen in der Stadt und den Ortsteilen unterwegs, um die unter die betreffenden Wege gewachsenen Wurzelstränge zu durchtrennen.
Dieser mit einem Reißhaken ausgestattete Traktor des Bernsdorfer Bauhofes war im Sommer 2014 auf mehreren Radwegen und Straßen in der Stadt und den Ortsteilen unterwegs, um die unter die betreffenden Wege gewachsenen Wurzelstränge zu durchtrennen. © Foto (Archiv): Ralf Grunert

Von Ralf Grunert

Die von der Stadtverwaltung Bernsdorf ursprünglich ins Auge gefasste Instandsetzung der Alte Schulstraße findet nicht statt. Darüber informierte Steffen Kuka, Sachgebietsleiter in der Bauverwaltung, jüngst im Kreise der Stadträte. „Eine Instandsetzung wäre rausgeschmissenes Geld gewesen“, verwies Bürgermeister Harry Habel (CDU) auf eine Experten-Einschätzung. Nun ist eine grundhafte Sanierung angedacht, die erst mal geplant werden müsse, so Steffen Kuka weiter. Daher lässt sich hinsichtlich der Kosten auch noch keine Größenordnung nennen, erfuhr Detlef Moschke (Freie Wähler/BKC) auf Nachfrage. Vorläufig beschränkt sich die Stadt auf Ausbesserungsarbeiten, die der Bauhof realisieren wird.

Zuletzt erfolgte auf der Alten Schulstraße im Herbst 2011 eine Instandsetzung, im gleichen Jahr übrigens wie der Gehwegbau auf einer Straßenseite. Seinerzeit war allerdings nur eine dünne Asphaltschicht auf die Fahrbahn aufgetragen worden. Es dauerte nicht lange, bis erste Schäden sichtbar wurden. Wiederholt war seither in Ratssitzungen darauf hingewiesen und eine Nachbesserung gefordert worden.

Mit der Entscheidung für eine grundhafte Sanierung ist die Alte Schulstraße aus dem mit 125 000 Euro untersetzten aktuellen Instandhaltungsprogramm der Stadt gestrichen. Weiterhin im Programm enthalten sei der Busplatz. „Der ist wichtig für den Schülerverkehr“, sagt Steffen Kuka. Rund 55 000 Euro sind hierfür eingeplant.

Das restliche Geld wird für zwei Baumaßnahmen verwendet, die im Ergebnis einer Befahrung mit der höchsten Priorität eingestuft wurden. Es geht um den Wald-Abschnitt der Waldbadstraße am Ortsausgang in Richtung Wiednitz. Dort wölbt sich die Fahrbahndecke an vielen Stellen. Verantwortlich dafür sind Baumwurzeln. Außerdem soll die Bergstraße bis zum Abzweig Buchenweg instandgesetzt werden.

Dass die Waldbadstraße im genannten Abschnitt eine Instandsetzung nötig hat, bestätigte Detlef Moschke. Mit Blick auf die Wurzeln, die die Straße heben, machte Ingolf Höntsch (FDP) darauf aufmerksam, dass es die Idee gibt, entlang der Straßenränder die Wurzeln zu schneiden. Der Bürgermeister erinnerte sich, dass vor Jahren mal sein ehemaliger Wiednitzer Amtskollege und späterer Bernsdorfer Bauhofchef Gottfried Jurisch den Einsatz einer entsprechenden Technologie vorgeschlagen hat.

Mehr noch, im Sommer 2014 war sie sogar ausprobiert worden (TAGEBLATT berichtete). Das geschah unter anderem entlang des Froschradwanderweges zwischen Wiednitz und Grüngräbchen, am Badeweg unweit des Waldbades und an der Pestalozzistraße im Bereich des Waldes. Gottfried Jurisch hatte den Traktor des Bernsdorfer Bauhofs mit einem Reißhaken ausgestattet. Mit dessen Hilfe wurden die unter die Wege gewachsenen Wurzeln durchtrennt. Sorgen vor einer irreparablen Schädigung der Bäume machte sich der damalige Bauhofchef nicht. „Es werden nur einzelne Wurzelstränge durchtrennt und nicht das gesamte Wurzelwerk geschädigt.“

Voraussetzung, um den Reißhaken zum Einsatz zu bringen, diesen Hinweis gab es jetzt auch im Stadtrat, ist das Wissen um den Verlauf von Rohrleitungen und Kabeln, immerhin dringt das Gerät bis in eine Tiefe von 60 Zentimetern vor.