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Rentenübersicht für alle im Internet

Was bekommt man im Alter von der Rentenkassen? Bisher muss das jeder für sich zusammenrechnen. Das soll sich ändern.

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Die Bundesbürger sollen künftig im Internet eine offizielle Übersicht über ihre persönliche Absicherung im Alter erhalten.
Die Bundesbürger sollen künftig im Internet eine offizielle Übersicht über ihre persönliche Absicherung im Alter erhalten. © picture alliance / dpa (Symbolbild)

Berlin. Bei ihrer Altersvorsorge sollen die Bürger künftig einen besseren Durchblick bekommen. Dafür ist ein Online-Portal geplant, über das alle Ansprüche aus gesetzlicher, privater und betrieblicher Vorsorge abrufbar sind. Entsprechende Pläne für die Entwicklung einer solchen digitalen Rentenübersicht hat das Bundeskabinett am Mittwoch auf den Weg gebracht. "Wir wollen den Kenntnisstand der Bürgerinnen und Bürger über ihre eigene Altersvorsorge verbessern. Denn nur wer Bescheid weiß, kann gut vorsorgen", sagte Sozialminister Hubertus Heil (SPD).

Bisher gibt es verschiedene Träger für die jeweiligen Altersleistungen, die in eigener Form über Zwischenstände informieren. Zunächst soll die Zusammenführung in einem Modellprojekt getestet werden. Allgemein verfügbar soll das neue Portal dann ab 2023 sein. Bei der Deutschen Rentenversicherung werde dafür eine "Zentrale Stelle für die Digitale Rentenversicherung" geschaffen. Die Träger der gesetzlichen, betrieblichen und privaten Alterssicherung und Experten für Verbraucherschutz werden nach Angaben des Arbeitsministeriums eingebunden, um das Projekt zusammen mit dem Bundesfinanzministerium weiter voranzutreiben. 

Wirtschaftsrat fordert neutralen Anbieter

Grundsätzlich positiv zu dem Vorhaben äußerte sich der Wirtschaftsrat der CDU, mahnte aber: Das System solle von einem neutralen Anbieter bereitgestellt werden. "Eine solche Stelle darf keine eigenen Interessen verfolgen und muss unabhängig von jeder politischen Einflussnahme ihre Daten erstellen", sagte Wolfgang Steiger, Generalsekretär des Wirtschaftsrates, der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. "Je nach politischer Couleur könnte eine Bundesregierung der Versuchung erliegen, die Angst vor Altersarmut zu befeuern oder zu dämpfen."

Steiger kritisierte zudem, dass beispielsweise Mieteinnahmen oder Kapitalanlagen unberücksichtigt bleiben sollten. Jeder Bürger müsse zudem auch für sich simulieren können, wie sehr eine längere Erwerbstätigkeit seine Rente erhöht und gegebenenfalls die Lücke zur Wunschrente schließt. (dpa)