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Rettung für die Rabenauer Feuerwehr

Die Ortswehr kämpft mit beengtem Platz. 2020 kann neu gebaut werden – dank einer Tauschaktion.

Von Anja Ehrhartsmann
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Rabenaus Gemeindewehrleiter Armin Groß ist froh, dass bald Schluss ist mit den beengten Verhältnissen.
Rabenaus Gemeindewehrleiter Armin Groß ist froh, dass bald Schluss ist mit den beengten Verhältnissen. © Foto: Egbert Kamprath

Zu kurz, zu schmal, zu niedrig – so beschreibt Gemeindewehrleiter Armin Groß das Feuerwehrhaus der Rabenauer Ortswehr. Doch mit den beengten Verhältnissen soll bald Schluss ein, der Neubau ist bereits beschlossene Sache. Auch der Standort steht schon fest: auf dem städtischen Bauhofgelände an der Ecke August-Bebel-Straße/Obernaundorfer Straße, nur einen Steinwurf vom jetzigen Feuerwehrhaus entfernt. Bisher war unklar, wie es genau aussehen wird. Die Reiter Architekten GmbH hat nun erste Pläne vorgelegt.

„Wir sind begeistert von dem Entwurf“, sagt Armin Groß und spricht damit auch für die Kameraden der Rabenauer Wehr. Geplant ist ein moderner, abgerundeter Bau, der sich dem Schnitt des Grundstücks anpasst. „So wird möglichst wenig Platz verschwendet“, erklärt Armin Groß. Das Feuerwehrhaus ist zweistöckig. Im unteren Bereich sind die Umkleiden jeweils mit Sanitärbereich vorgesehen, außerdem das Büro des Wehrleiters. Eine Werkstatt mit abgetrenntem Lager grenzt an die Fahrzeughalle, in der die drei Feuerwehrautos geparkt werden können. Im Obergeschoss wird es einen Mehrzweckraum für Schulungen geben, zudem eine kleine Teeküche und ein Zimmer für den Jugendwehrleiter.

Alles ist genau nach den Vorgaben geplant, inklusive Puffer. Bei Bedarf bestehe etwa die Möglichkeit, noch einen Stellplatz für ein weiteres Fahrzeug anzubauen, erklärt Armin Groß. Auch gibt es entsprechend Platz, um noch mehr Spinde aufzustellen. Denn klar ist, das neue Feuerwehrhaus soll wieder mehrere Jahrzehnte halten. Die Unfallkasse Sachsen, die für den Versicherungsschutz zuständig ist, habe den Plänen bereits zugestimmt, freut sich Groß. Baustart könnte dann schon im kommenden Jahr sein, wenn denn entsprechende Fördermittel vom Freistaat bewilligt werden. Ausgegangen werde bei der Stadtverwaltung von 1,5 Millionen Euro Gesamtkosten und 540 000 Euro an Fördermitteln. Die Differenz müsste die Stadt Rabenau aus Eigenmitteln bestreiten.

Relativ kostengünstig könnte dagegen der Umzug des Bauhofs über die Bühne gehen, schätzt Armin Groß. Denn das Rabenauer Feuerwehrhaus – das der Bauhof im Gegenzug als Unterkunft bekommt – ist baulich in einem guten Zustand. Die Stellplätze der Feuerwehr bieten reichlich Platz, um dort zumindest einen Teil des Bauhof-Fuhrparks unterzubringen. Als zusätzliche Park- und Lagerfläche wird auf der Außenfläche ein Carport gebaut, mit Zaun. Mit den Arbeiten soll es noch dieses Jahr losgehen.

Dass sich diese Lösung gefunden hat, freut Armin Groß immer noch. Denn damit werden gewissermaßen zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen: Der städtische Bauhof, bisher an zwei Standorten untergebracht, kann nun gewissermaßen zusammenziehen – dafür ist das Feuerwehrhaus groß genug. Und auch für die Rabenauer Ortswehr löst sich das Platzproblem mit dem Neubau auf dem Bauhofgelände. Wesentlicher Punkt sei außerdem gewesen, dass so auch die Entfernungen gleich bleiben. Gerade im Einsatzfall ist das wichtig, denn viele Bauhofmitarbeiter sind zusätzlich auch Feuerwehrkameraden, erklärt Armin Groß.

So könnte das neue Rabenauer Feuerwehrhaus aussehen: Das abgerundete Haus passt sich so ideal dem Schnitt des Grundstücks an. Gebaut wird auf dem derzeitigen Bauhofgelände. 
So könnte das neue Rabenauer Feuerwehrhaus aussehen: Das abgerundete Haus passt sich so ideal dem Schnitt des Grundstücks an. Gebaut wird auf dem derzeitigen Bauhofgelände.  © Visualisierung: Reiter Architekten GmbH

Insgesamt wurden von dem Architekturbüro vier Varianten geprüft. Es wurde in Betracht gezogen, in den vorhandenen Räumen zu bleiben und diese einfach umzubauen. „Das war praktisch unmöglich“, sagt Armin Groß. Eine zweite Variante erwog, das Gebäude abzureißen und am Standort neu zu bauen. Auch das überzeugte nicht. Denn damit wären auch die zwei vermieteten Wohnungen im Obergeschoss weggefallen. Auf dem angrenzenden Schotterplatz anzubauen und die eigenen Räume zu behalten, wäre finanziell wiederum nicht darstellbar gewesen. Außerdem hätte das Erdgeschoss alleine trotzdem nicht ausgereicht, um das Platzproblem zu lösen, erklärt der Gemeindewehrleiter.

Denn zu den größten Mankos des jetzigen Feuerwehrhauses gehört, dass die Fahrzeuge nicht richtig durch die Rolltore passen. „Eigentlich müsste links und rechts vom Spiegel 40 Zentimeter Platz sein“, sagt der Gemeindewehrleiter. Tatsächlich sind es aber nur etwa zehn Zentimeter auf jeder Seite. Auch nach oben gibt es nur wenig Spielraum. Beim Ein- und Ausparken ist deshalb Fingerspitzengefühl gefragt, obwohl es häufig schnell gehen muss: „Es kam auch schon vor, dass das Blaulicht auf dem Dach abgefahren wurde, weil das Rolltor nicht ganz offen war.“

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