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Revolution Chemnitz: Verhandlung vertagt

Sechs mutmaßliche Mitläufer der rechtsextremen Terrorgruppe stehen vor Gericht. Allerdings kam der Richter nicht weit und musste eine Pause verkünden.

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Drei von sechs Männern, die als Mitläufer der mutmaßlichen rechtsterrositischen Gruppe Chemnitz angeklagt sind, sitzen im Saal der Musikschule Chemnitz zu Prozessbeginn neben ihren Verteidigern.
Drei von sechs Männern, die als Mitläufer der mutmaßlichen rechtsterrositischen Gruppe Chemnitz angeklagt sind, sitzen im Saal der Musikschule Chemnitz zu Prozessbeginn neben ihren Verteidigern. © Hendrik Schmidt/dpa

Chemnitz. Das Amtsgericht Chemnitz hat am Montag die Hauptverhandlung gegen sechs mutmaßliche Mitläufer der rechtsextremen Terrorvereinigung "Revolution Chemnitz" nach der Anklageverlesung unterbrochen und auf den 11. Juni verschoben. "Alle Angeklagten wollten sich nicht nur Sache äußern", sagte Gerichtsspprecherin Birgit Feuring. Deshalb habe sich der Richter zu diesem Schritt entschieden.

Die Anklage wirft den zwischen 25 und 34 Jahre alten Männern aus dem Chemnitzer Raum Landfriedensbruch in besonders schwerem Fall vor. Sie sollen am Abend des 14. September 2018 an der Schlossteichinsel in Chemnitz Parkbesucher gestört, bedroht und verletzt haben. Die Männer sollen mit Quarzhandschuhen und Bierflaschen bewaffnet gewesen sein.

Am 11. Juni wird laut der Gerichtssprecherin voraussichtlich zunächst ein mutmaßliches Opfer als Nebenkläger gehört. Der Mann soll in der betreffenden Nacht eine Bierflasche an den Kopf bekommen haben. Zudem überlege das Gericht, kürzlich verurteilte Mitglieder der rechtsextremen Gruppe "Revolution Chemnitz" vorzuladen. "Das steht aber noch nicht fest", teilte Feuring mit. Zunächst sind elf Verhandlungstage vorgesehen.

Angeblich keine Absprachen

Die Verteidiger hätten sich untereinander nicht abgesprochen, sagte der Anwalt Thomas Pelz. "Ich habe das für meinen Mandanten so entschieden, das ist jetzt erstmal der Weg." Nun werde man sehen, was die Beweisaufnahme ergebe. Wegen der Hygieneauflagen zur Eindämmung des Coronavirus fand der Prozessbeginn am Montag im Konzertsaal der städtischen Musikschule in Chemnitz statt.

In einem anderen Prozess am Oberlandesgericht Dresden waren im März acht Haupttäter der rechten Gruppierung zu hohen Freiheitsstrafen verurteilt worden - die Richter sahen die Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung als erwiesen an. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Die Gruppierung von Neonazis war im September 2018 in einem Chat entstanden und hatte nach Auffassung der Anklage einen Umsturz in Deutschland geplant. (dpa)